»Game of Thrones«

Das jüdische Geheimnis

Zwei Jahre mussten die Fans auf neue Folgen warten, am frühen Montagmorgen war es so weit: Die Fantasy-Saga Game of Thrones ist in ihre achte und finale Staffel gestartet. In der rund 55-minütigen Auftaktfolge kehren mehrere Figuren in die fiktive Stadt Winterfell zurück und feiern ihr Wiedersehen.

Die preisgekrönte Fantasy-Saga, die für komplizierte Plots, unzählige Charaktere und verstörende Wendungen bekannt ist, startete in den USA am Sonntagabend in die finale Staffel. In Deutschland sind die Folgen seit drei Uhr in der Nacht zu Montag auf dem Pay-TV-Sender Sky zu sehen.

In Deutschland sind die Folgen seit drei Uhr in der Nacht zu Montag auf dem Pay-TV-Sender Sky zu sehen.

Viele Fans haben in der Fantasy-Saga bereits zahlreiche jüdische und biblische Bezüge entdeckt, sodass die amerikanisch-jüdische Zeitung »Forward« schon vor zwei Jahren über »Die geheime jüdische Geschichte von ›Game of Thrones‹« berichtete.

romanadaption Erstens: Die Macher der Serie, David Benioff und D.B. Weiss, sind beide jüdisch. Für die Romanadaption wurden die Chefautoren mit Awards überhäuft, darunter der begehrte »Emmy«. Aus Hollywood wird übrigens berichtet, dass die beiden noch in diesem Jahr ihren ersten Star Wars-Film drehen werden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zweitens basiert die Serie auf dem Fantasy-Epos Das Lied von Eis und Feuer von George R. R. Martin, der erst im Januar dieses Jahres bei der TV-Sendung Finding Your Roots erfahren haben soll, dass er ebenfalls jüdische Vorfahren hat. Über Martin ist zudem bekannt, dass er bei seiner Arbeit vom französisch-jüdischen Autor Maurice Druon und dessen siebenteiligem Historienroman Les rois maudits (Die unseligen Könige) inspiriert wurde.

charaktere Und schließlich ist Game of Thrones voller religiöser Symbole und Figuren. Der »Jewish Boston« stellte vor wenigen Tagen direkte Parallelen der TV-Serie zu biblischen Charakteren fest. So sei eine der Hauptfiguren, »Daenerys Targaryen«, zwar eine Frau, aber wie Mosche von ihrem Volk getrennt, in der Wüste unterwegs und befreie Sklaven. »Missandei« versuche wie Aharon, die Botschaft zu verbreiten. Und »Jorah«, zwar ein männlicher Charakter, sei eindeutig der Figur der biblischen Mirjam nachempfunden – inklusive ihres massiven Hautausschlags.

Die jüdischen Bezüge der Serie werden inzwischen auch in der akademischen Welt diskutiert.

Daenerys ältester Bruder, der Kronprinz »Rhaegar Targaryen« weise eindeutige Parallelen zu König David auf. Und »Littlefinger«, bemerkt der »Jewish Boston« abschließend, sei ganz klar die Schlange aus dem Garten Eden.

Der »Forward« berichtete, dass die jüdischen Bezüge der TV-Serie inzwischen auch in der akademischen Welt diskutiert werden: Rabbi Richard Camras gab bereits Anfang 2016 in der American Jewish University in Los Angeles einen Kurs zum Thema »Game of Thrones in the Bible: Kings & Queens, Duty & Love, Truth & Corruption«.

In den verbleibenden fünf Episoden soll es nach Angaben der Macher zur bisher größten TV-Schlacht der Geschichte kommen. Am 20. Mai endet die Saga mit einem rund 80-minütigen Finale.  ja/dpa

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Antisemitismus

documenta will Konsequenzen ziehen

Aufsichtsratssitzung der Weltkunstschau diese Woche – Hessens Kulturminister: »Judenhass darf keine Bühne erhalten«

 07.05.2024

Erinnerung an den Holocaust

Zentralrat übt massive Kritik an Claudia Roth

Seit Wochen gibt es Diskussionen um ein Konzept der Kulturstaatsministerin. Der Präsident des Zentralrats der Juden hat sich in diesem Kontext nun sehr deutlich positioniert

 07.05.2024

Graphic Novel

»Wir hatten das große Glück der vielen Zeit«

Die Künstlerin Barbara Yelin über ihre Gespräche mit der Schoa-Überlebenden Emmie Arbel

von Knut Elstermann  05.05.2024

Ausstellung

Im hohlen Baum

In Frankfurt werden neun exemplarische Verstecke polnischer Juden in der Schoa gezeigt – eines erinnert an das Hamas-Massaker

von Eugen El  05.05.2024

Eurovision Song Contest

»Malmo wird in der nächsten Woche der Brennpunkt Europas sein«

Boykott-Aufrufe gegen Israel und eine Stadt, in der der Antisemitismus besonders stark grassiert: Der ESC dürfte dieses Jahr in aufgeheizter Stimmung stattfinden

von Melissa Erichsen  05.05.2024

Aufgegabelt

Hühnchen mit Aprikosen

Rezepte und Leckeres

 04.05.2024

Antisemitismus

Margot Friedländer: »So hat es damals auch angefangen«

Die 102 Jahre alte Holocaust-Überlebende hat beim Deutschen Filmpreis eindringlich vor dem wachsenden Judenhass gewarnt

 04.05.2024

Berlin-Brandenburg

Jüdisches Filmfestival zeigt Filmreihen zu Terror und Sex

Das Festival zeigt zwischen dem 18. bis 23. Juni 70 Filme aus 15 Ländern

 03.05.2024

Literatur

Am Ort, an dem wir recht haben

Zum 100. Geburtstag des Jerusalemer Dichters Jehuda Amichai, der aus Unterfranken stammte

von Alexander Kluy  03.05.2024