Buber-Rosenzweig-Medaille

Christian Stückl wird ausgezeichnet

Christian Stückl Foto: Verwendung weltweit

Der Regisseur der Oberammergauer Passionsspiele, Christian Stückl, erhält die Buber-Rosenzweig-Medaille 2021. Stückl stehe »gegen Antisemitismus und Rassismus und für eine offene und plurale Gesellschaft«, teilte der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Montag im hessischen Bad Nauheim mit. Die Medaille ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929) benannt.

Die weltberühmten Passionsspiele von Oberammergau sind wegen der Corona-Pandemie um zwei Jahre auf den 21. Mai 2022 verschoben worden.

Stuttgart Die undotierte Auszeichnung soll im Rahmen der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit am 7. März 2021 in der Liederhalle in Stuttgart überreicht werden. In diesem Jahr ging die Medaille an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Stückl habe sich als Regisseur der Festspiele von Anfang an dem Vorwurf des christlichen Antijudaismus gestellt und mit Geduld und Ausdauer Zug um Zug die Aufführung entsprechend überarbeitet, hieß es weiter. Er halte Kontakt zu jüdischen Organisationen und arbeite immer wieder neu am Text. Zudem fahre er mit den Hauptdarstellern vor Beginn der Probenarbeit nach Israel, um die Umwelt und das Leben Jesu besser zu verstehen und besuche gemeinsam die internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Die Ehrung wird seit 1968 jährlich von den deutschen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an Personen, Institutionen oder Initiativen vergeben, die sich in besonderer Weise für die Verständigung zwischen Christen und Juden einsetzen.

Preisträger Bisherige Preisträger waren unter anderen der Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik, der Schriftsteller Navid Kermani, der Architekt Daniel Libeskind, der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, und der Musiker Peter Maffay.

Der Deutsche Koordinierungsrat vertritt als bundesweiter Dachverband die mehr als 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland auf nationaler und internationaler Ebene. Er ist größtes Einzelmitglied im Internationalen Rat der Christen und Juden (ICCJ), in dem 32 nationale Vereinigungen für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vertreten sind. epd

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  09.12.2025

Zahl der Woche

2 Jahre

Fun Facts und Wissenswertes

 09.12.2025

Sehen!

»Golden Girls«

Die visionäre Serie rückte schon in den jugendwahnhaftigen 80er-Jahren ältere, selbstbestimmt männerlos lebende Frauen in den Fokus

von Katharina Cichosch  09.12.2025

Film

Woody Allen glaubt nicht an sein Kino-Comeback

Woody Allen hält ein Leinwand-Comeback mit 90 für unwahrscheinlich. Nur ein wirklich passendes und interessantes Rollenangebot könnte ihn zurück vor die Kamera locken.

 09.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Von Kaffee-Helden, Underdogs und Magenproblemen

von Margalit Edelstein  08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  08.12.2025

Vortrag

Über die antizionistische Dominanz in der Nahostforschung

Der amerikanische Historiker Jeffrey Herf hat im Rahmen der Herbstakademie des Tikvah-Instituts über die Situation der Universitäten nach dem 7. Oktober 2023 referiert. Eine Dokumentation seines Vortrags

 07.12.2025

Zwischenruf

Die außerirdische Logik der Eurovision

Was würden wohl Aliens über die absurden Vorgänge rund um die Teilnahme des jüdischen Staates an dem Musikwettbewerb denken?

von Imanuel Marcus  07.12.2025