»Echo«

Bundesverdienstkreuz für Campino?

Campino bei der »Echo«-Verleihung am 12. April 2018 in Berlin Foto: dpa

Der Frontsänger der »Toten Hosen«, Campino, soll nach Ansicht des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung das Bundesverdienstkreuz bekommen. »Campino sollte für sein Engagement auf der Echo-Verleihung unbedingt gewürdigt werden, am besten mit dem Bundesverdienstkreuz«, sagte Felix Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

Dankesrede Der Sänger habe die Gesellschaft verändert und dem Antisemitismus in der Gesellschaft neue Grenzen gesetzt, sagte Klein weiter. Bei der »Echo«-Verleihung am 12. April 2018 hatte der »Tote Hosen«-Sänger Campino die Dankesrede für seinen Preis in der Kategorie »Best Rock national« als Gelegenheit genutzt, um Kollegah und Farid Bang scharf zu kritisieren.

Die beiden Rapper waren mit dem Echo für ihr Album Jung, brutal, gutaussehend 3 ausgezeichnet worden. Darin finden sich unter anderem die Textzeilen »Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen« und »Mache wieder mal nen Holocaust, komm an mit dem Molotow«.

Grenze »Jeder von uns muss eine Linie ziehen, wo bei uns eine Grenze der Toleranz erreicht ist. An sich halte ich Provokation für wichtig und richtig«, hatte Campino klargestellt. »Für mich persönlich ist diese Grenze aber überschritten, wenn es um frauenverachtende, homophobe, rechtsextreme und antisemitische Beleidigungen gegen Andersdenkende geht.«

Unterdessen hat der Bundesverband Musikindustrie beschlossen, den Echo abzuschaffen. Die Marke sei durch den Eklat um die Auszeichnung der Rapper Kollegah und Farid Bang so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei, hieß es Ende April zur Begründung. ag

Hollywood

Ist Timothée Chalamet der neue Leonardo DiCaprio?

Er gilt aktuell als einer der gefragtesten Schauspieler. Seine Karriere weckt Erinnerungen an den Durchbruch des berühmten Hollywood-Stars - der ihm einen wegweisenden Rat mitgab

von Sabrina Szameitat  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  21.12.2025

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  21.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  21.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Glosse

Das kleine Glück

Was unsere Autorin Andrea Kiewel mit den Produkten der Berliner Bäckerei »Zeit für Brot« in Tel Aviv vereint

von Andrea Kiewel  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Ab jetzt nur noch mit Print-Abo oder Es gibt viele Gründe, auf 2026 anzustoßen

von Katrin Richter  20.12.2025