Caputh

Gedenken an jüdische Reformpädagogin Gertrud Feiertag

Hier wirkte Gertrud Feiertag: Caputh in Brandenburg Foto: imago images/Jürgen Ritter

In Brandenburg ist am Sonntag an den 131. Geburtstag der jüdischen Reformpädagogin Gertrud Feiertag (1890-1943) erinnert worden. An der Gedenkveranstaltung in Schloss Caputh nahmen nach Angaben des brandenburgischen Kulturministeriums auch der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, und Feiertags Großneffe Yoram Dror aus Israel teil.

Die am 4. Juli 1890 in Berlin geborene Sozialpädagogin gründete 1931 das jüdische Kinder- und Landschulheim Caputh bei Potsdam. 1943 wurde sie im NS-Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

In Zeiten größter Unfreiheit und Gewalt habe sie in Caputh ein jüdisches Kinder- und Landschulheim mit Kindern und Lehrkräften gestaltet, sagte Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) auf der Gedenkveranstaltung: »Ihr Refugium war geprägt vom gemeinsamen Lernen und Leben - ohne staatliche Anerkennung, ohne Lehrplan, dafür mit viel Freiheit, Musik und Natur.«

Während des NS-Terrors habe Feiertag Kinder aufgenommen, die an anderen Schulen nicht länger geduldet wurden. Während der Novemberpogrome 1938 sei sie an der Organisation der »Kindertransporte« nach England beteiligt gewesen, selbst aber nicht emigriert. »Ihre aufopferungsvolle Arbeit für die Kinder in dem Landschulheim angesichts eigener drohender Deportation ist mehr als beeindruckend und ein herausragendes Beispiel für widerständige Zivilcourage«, so Dünow.

Das Landschulheim wurde 1938 von den Nazis geschlossen und die Kinder und Erwachsenen aus Caputh vertrieben. Seit 2008 trägt das Jugendhilfezentrum in Caputh den Namen »Gertrud Feiertag«. epd



Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  09.09.2025 Aktualisiert

Berlin

Der Plan der Populisten

Peter R. Neumann und Richard C. Schneider stellen ihr neues Buch über das schleichende Sterben der Demokratie vor

von Detlef David Kauschke  09.09.2025

Berlin

Ausstellung über Hamas-Angriff auf israelisches Nova-Festival

Nach Stationen in Israel, den USA, Argentinien und Kanada kommt die Schau in die deutsche Hauptstadt

 08.09.2025

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  08.09.2025

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  08.09.2025

Kino

Superman bleibt jüdisch

Der erste jüdische Superman-Darsteller scheint sich bewährt zu haben. Der Termin für den nächsten Film steht fest

 07.09.2025

Aufgegabelt

Vegane Halva-Schoko-Kekse

Rezepte und Leckeres

 07.09.2025

Filmfest Venedig

Leises Kino statt Moral-Anklage: Jarmusch gewinnt in Venedig

»Ich mag es nicht, zu verallgemeinern«, sagte der diesjährige Gewinner des Goldenen Löwen. Der Große Preis der Jury ging dagegen an politisches Überwältigungskino über den Nahost-Konflikt

von Lisa Forster  07.09.2025

Essay

Das Gerücht über Israel

Die Geschichte des Antisemitismus ist eine Geschichte der Lüge. Was früher dem Juden als Individuum unterstellt wurde, wird nun Israel als Nation vorgeworfen

von Daniel Neumann  06.09.2025 Aktualisiert