Solingen

Ausstellung über Erich Mendelsohn und Josef Rings

Einsteinturm von Erich Mendelsohn in Potsdam Foto: dpa

Solingen

Ausstellung über Erich Mendelsohn und Josef Rings

Schau über die vor den Nazis geflohenen Architekten zeigt Gemeinsamkeiten und Gegensätze der Vertreter der Moderne

 28.08.2019 12:41 Uhr

Im Zentrum für verfolgte Künste in Solingen wird am Mittwochabend eine Ausstellung über die vor den Nazis geflohenen Architekten Erich Mendelsohn (1887–1953) und Josef Rings (1878–1957) eröffnet.

Die Schau Neues Bauen im Rheinland und in Palästina – Erez Israel: Josef Rings und Erich Mendelsohn wirft bis 13. Oktober ein Schlaglicht auf Gemeinsamkeiten und Gegensätze der beiden Vertreter der architektonischen Moderne in Deutschland und später in Palästina.

exil Der Machtantritt der Nationalsozialisten zwang den Sozialisten Rings und den bürgerlich geprägten Mendelsohn ins Exil. Beide etablierten sich in Palästina erneut in ihrem Beruf und verwirklichten größere Projekte. Und beide verließen ihr Exilland wieder: Mendelsohn emigrierte 1941 in die USA und Rings ging 1948 zurück nach Deutschland, wo er in Mainz eine Professur übernahm.

Die Ausstellung ist Bestandteil des NRW-weiten Verbundprojekts »100 Jahre bauhaus im westen«.

Rings widmete laut Museum sein Werk dem Wohl der Arbeiterklasse. So baute er nach dem Ersten Weltkrieg in Essen Wohngebiete sowie die Festhalle im Bereich der heutigen Grugahalle. Weitere Bauten der Moderne errichtete er in Gelsenkirchen für die Siedlung Spinnstuhl und für den Bergbau allgemein. Auch in Palästina standen Arbeitersiedlungen im Mittelpunkt.

objekte Mendelsohn dagegen realisierte Kaufhäuser, vornehme Villen sowie Spitäler, Universitäten, Banken und weitere repräsentative Objekte. 1932 baute er das Jüdische Jugendheim an der Ruhrallee in Essen, später den Mosse-Pavillon auf der Presse-Ausstellung »Pressa« 1928 in Köln.

Die Ausstellung in Solingen ist den Angaben zufolge Bestandteil des NRW-weiten Verbundprojekts »100 Jahre bauhaus im westen«. Dazu erscheint ein Katalog aus der Reihe des Bauhaus Center Tel Aviv.  kna

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Hommage

Pionier des Erinnerns

Der Filmemacher und Journalist Claude Lanzmann wäre diese Woche 100 Jahre alt geworden. Unser Autor ist ihm mehrmals persönlich begegnet

von Vincent von Wroblewsky  26.11.2025

Zahl der Woche

6500 Rabbiner

Funfacts & Wissenswertes

 26.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Coole Nichten, coole Tanten

von Katrin Richter  26.11.2025

Kulturkolumne

Lob der Anwesenheit

Lahav Shani und Jason Stanley: Warum unser Autor nicht nur in der Westend-Synagoge vor Ort ist

von Eugen El  26.11.2025

Film

Shira Haas ist Teil der Netflix-Serie »The Boys from Brazil«

Die israelische Schauspielerin ist aus »Shtisel« und »Unorthodox« bekannt

 26.11.2025

Zwischenruf

Was bleibt von uns?

Was bleibt eigentlich von uns, wenn Apple mal wieder ein Update schickt, das alles löscht? Jede Höhlenmalerei erzählt mehr als eine nicht mehr lesbare Floppy Disk

von Sophie Albers Ben Chamo  25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025