Berlin

Ausstellung »Die Nazis waren ja nicht einfach weg« startet

Topographie des Terrors in Berlin Foto: imago images/epd

Das Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zeigt eine Sonderausstellung zum Umgang mit dem Nationalsozialismus in Deutschland seit 1945. An acht Stationen werden dort ab Mittwoch anhand von Beispielen aus Familien, Politik, Medien und verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen prägende Etappen präsentiert, wie die Stiftung Topographie des Terrors am Dienstag mitteilte. Thematisiert werde dabei auch die Frage, »wie wir uns zukünftig an die NS-Geschichte erinnern wollen«. Die Ausstellung trägt den Titel »Die Nazis waren ja nicht einfach weg«. Sie ist bis zum 11. Januar 2026 zunächst in Berlin zu sehen.

Die Ausstellung wurde unter Beteiligung von Schülerinnen und Schülern aus Bayern, Hessen, Thüringen und Berlin vom Schulmuseum Nürnberg der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt und richtet sich insbesondere an junge Menschen. Sie soll künftig den Angaben zufolge als Wanderausstellung auch in anderen Städten zu sehen sein.

Beteiligung von Schülerinnen und Schülern aus Bayern, Hessen, Thüringen und Berlin

Kurator Mathias Rösch erklärte, entscheidend bei der Konzeption der Ausstellung sei die intensive Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern gewesen. So hätten die Jugendlichen die allermeisten der rund 120 Exponate sowie die Inhalte selbst ausgewählt. Zentral sei gewesen, das Thema näher an den Lebensalltag der Jugendlichen heranzurücken. »Wo immer möglich, erzählt die Ausstellung daher aus der Perspektive von zeitgenössischen Jugendlichen vor 80, vor 50 oder auch noch vor 10 Jahren«, betonte Rösch.

Vertreter der zweiten und dritten Nachkriegsgeneration und verschiedener Opfergruppen kämen ebenso zu Wort wie die beteiligten Jugendlichen selbst, hieß es. Die Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, Andrea Riedle, betonte, die Sonderausstellung sei eine gute Ergänzung zur Dauerausstellung im Haus.

Schwerpunkte der Ausstellung sind unter anderem das Schweigen in den 50er Jahren zur persönlichen Verantwortung für den Nationalsozialismus, die »Rückkehr der Täter«, die Strafverfolgung der NS-Verbrechen, der Umgang mit den Überlebenden der NS-Verfolgung und der Kampf um Gedenkstätten. Weitere Kapitel widmen sich der Bedeutung der Medien, dem Rechtsextremismus und den sogenannten »Baseballschlägerjahren« in den 90er Jahren sowie dem Umgang mit der Nazizeit in den Familien.

Ergänzung zur Dauerausstellung im Haus

Zu den besonderen Exponaten zählen den Angaben zufolge eine Umfrage unter Schülern aus dem Jahr 1946, der Geografieaufsatz einer Schülerin von 1951 über »die Polen« sowie Notizen zu Telefonaten mit Fernsehzuschauern, die 1979 die US-TV-Serie »Holocaust« gesehen hatten und anschließend beim WDR anriefen. Auch die Recherchen eines Schülers zu einem Konzentrationslager in seiner Heimatstadt werden gezeigt.

Präsentiert werde eine vielschichtige und wandlungsreiche Entwicklung, in der es erstaunliche Veränderungen, aber auch Stillstand und revisionistische Tendenzen gegeben habe, hieß es. Geplant sind drei Veranstaltungen mit Vorträgen und Podiumsdiskussion.

Fernsehen

»Die Fabelmans«: Steven Spielbergs Familiengeschichte als TV-Premiere

In »Die Fabelmans« erzählt der jüdische Star, wie er vom Film-begeisterten Sammy zu einem jungen Regisseur heranwuchs

von Rüdiger Suchsland  15.08.2025

Kino

»The Life of Chuck«: Das Universum zwischen unseren Ohren

Die Geschichte dieser tragisch-herzlichen jüdische Familie, diese grandiose Idee, das Leben von Chuck genau so zu erzählen, ist ein Geschenk!

 15.08.2025

Bonn

»Monk in Pieces«: Filmdoku über eine Meisterin der Klangsprache

Babysprache und Tierlaute: In den Werken der Musikerin Meredith Monk spielt Gesang, jedoch nicht der Text eine Rolle. Ein neuer Dokumentarfilm nähert sich der einzigartigen Künstlerin

von Michael Kienzl  14.08.2025

Aufgegabelt

Kalte Wassermelonen-Lollis

Rezepte und Leckeres

 14.08.2025

Kulturkolumne

Sehnsucht nach Youkali

Über einen Sommerabend mit Kurt Weill

von Sophie Albers Ben Chamo  14.08.2025

Kanada

Toronto Film Fest will Doku zum 7. Oktober nun doch zeigen

Das Festival hatte urheberrechtliche Bedenken, weil in »The Road Between Us: The Ultimate Rescue« Videoaufnahmen von Hamas-Terroristen gezeigt werden

 14.08.2025

Interview

»Mein Mann wacht lächelnd auf«

Lily Brett ist eine der renommiertesten Autorinnen der modernen Literatur. Ein Gespräch über nicht funktionierende Hypnose, gefälschte Entschuldigungszettel und die richtige Kommasetzung

von Katrin Richter  14.08.2025

Kino

Timothée Chalamet wird zum »Zauberer des Tischtennis«

In »Marty Supreme« verkörpert der amerikanisch-französische Darsteller Marty Reisman, einen schillernden Charakter der US-Tischtennisszene

von Imanuel Marcus  14.08.2025

Veranstaltungen

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 14. August bis zum 21. August

 13.08.2025