Studie

Aus der Mitte

»Dafür darf es keinen Euro staatlicher Parteienfinanzierung mehr geben«: NPD-Kundgebung vor dem Centrum Judaicum Foto: dpa

Studie

Aus der Mitte

Expertenkreis präsentiert Antisemitismus-Bericht

 06.12.2011 17:11 Uhr

Der erste Bericht des »Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus«, zu dessen Koordinatoren Juliane Wetzel vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin gehört, ist erschienen. 2009 hatte der Bundestag ein Expertengremium aus Wissenschaft und Pädagogik beauftragt, regelmäßig zu antijüdischen Tendenzen in Deutschland zu berichten und Empfehlungen zu deren Bekämpfung zu geben.

Eines der Ergebnisse des Berichts »Antisemitismus in Deutschland«: Die bisher geltende weitgehende Tabuisierung des Phänomens droht angesichts des Internets an Wirksamkeit zu verlieren. Im Internet getätigte antisemitische Äußerungen reichen, so die Experten, bis in die gesellschaftliche Mitte.

Tendenzen Mehr als 90 Prozent aller judenfeindlichen Straftaten werden dem Bericht zufolge von Tätern aus dem rechtsextremen Spektrum begangen. Ein weiterer Träger von Judenhass mit erheblichem Gefahrenpotenzial sei inzwischen auch der Islamismus. Bei einzelnen Personen des linksextremistischen Lagers gebe es außerdem antisemitische Tendenzen, die häufig als Israelkritik verbrämt werden.

Der Bericht zeigt, dass in der deutschen Gesellschaft in erheblichem Umfang judenfeindliche Einstellungen vorhanden sind. So sei bei 20 Prozent der Befragten latenter Antisemitismus zu verzeichnen. Die Umfragen verdeutlichten zum einen, dass die klassischen Bezichtigungen – Juden besäßen zu viel Einfluss oder seien wegen ihres Verhaltens selbst schuld an ihrer Verfolgung – weiterhin kolportiert werden. Zum anderen werde deutlich, dass sich Ressentiments und Vorwürfe gegen Juden als Reaktion auf den Holocaust und die Existenz des Staates Israel herausgebildet haben. ja

Lesen Sie dazu auch das Interview mit Peter Longerich:
prelive.juedische-allgemeine.de/article/view/id/11687

Der Bericht als PDF:
www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Themen/Politik_Gesellschaft/EXpertenkreis_Antisemmitismus/bericht.pdf?__blob=publicationFile

Los Angeles

Louise Sorel wird 85

Wer »Star Trek«, »Kojak« und »Zeit der Sehnsucht« kennt, kennt Louise Sorel. Die Karriere der Darstellerin begann auf dem Broadway

 04.08.2025

Geburtstag

Iris Berben wird 75

Publikumsliebling, Volksschauspielerin und Trägerin des Leo-Baeck-Preises: Am 12. August wird Iris Berben 75 Jahre alt

von Heike Hupertz  04.08.2025

Blockbuster

Von Nordsee bis Bodensee: Spielbergs »Der weiße Hai« wieder im Kino

In mehr als 250 Kinos in Deutschland wird am Dienstag Spielbergs »Jaws« gezeigt

von Gregor Tholl  04.08.2025

Theater

Abrechnung in O-Tönen

Karl Kraus hielt seine Tragödie »Die letzten Tage der Menschheit« für unspielbar. Bei den Salzburger Festspielen ist es dennoch gelungen

von Micha Schleicher  03.08.2025

Aufgegabelt

Live-forever-Slaw

Rezepte und Leckeres

von Sophia Giesecke, Uri Triest  03.08.2025

Debatte

Liebe »Kulturschaffende«, liebe nützliche Idioten!

Ein Offener Brief an die 200 Künstler, die plötzlich ihr Gewissen entdecken und an Bundeskanzler Merz appellieren, aber mit keinem Wort die israelischen Geiseln erwähnen

von Jusek Adlersztejn  02.08.2025

Meinung

Linke Solidarität und das Bedürfnis, im richtigen Club zu spielen

Die deutsche Linke ist bemerkenswert selektiv: Während sie der Ukraine zu Recht ihre Souveränität zubilligt und den russischen Angriffskrieg verurteilt, scheint für Israel ein anderes Regelwerk zu gelten

von Serdar Somuncu  01.08.2025

Herzliya

Leonardo DiCaprio beteiligt sich an Luxus-Hotelprojekt in Israel

Die Baugenehmigung ist bereits erteilt

 01.08.2025

Film

Regisseur Akiva Schaffer bringt »Die nackte Kanone« zurück

Der Kult-Klamauk kommt heute als Fortsetzung ins Kino. Mit dabei: Liam Neeson und Pamela Anderson

von Sabrina Szameitat  31.07.2025