Jüdisches Museum Berlin

Artur Brauner übergibt 21 Filme

Artur Brauner (M.) im Jüdischen Museum Berlin Foto: Ralf Balke

Jede Frage wird beantwortet», erklärte Artur Brauner mit einem verschmitzten Lächeln, als er auf dem Podium der vis-à-vis zum Jüdischen Museum in Berlin gelegenen Michael-Blumenthal-Akademie Platz nahm.

Offensichtlich genoss der mittlerweile 97-jährige Filmproduzent und Schoa-Überlebende das Blitzlichtgewitter der Fotografen und die Aufmerksamkeit des Publikums. Seine Ehefrau Maria sowie Tochter Alice, ebenfalls Filmproduzentin an der Seite ihres Vaters, saßen in der ersten Reihe.

Bildungsarbeit
Der Anlass war ein feierlicher: 21 Filme, die Artur Brauner im Laufe seiner langen und schöpferischen Karriere produziert hatte und die thematisch die Nazi-Verbrechen aufgreifen, überließ er in einer Schenkung dem Hause. Sie sollen jederzeit allen Interessierten zugänglich sein und in der Bildungsarbeit des Jüdischen Museums zum Einsatz kommen.

«Diese Filme sind zugleich auch ein Geschenk an mich selbst. Denn wenn so viele Menschen wie nur möglich sie sehen, dann habe ich wirklich etwas für die Zukunft bewirkt.»

yad vashem Und es werden nicht die letzten sein. «Vier weitere kommen in Kürze noch hinzu. So etwa die Serie 183 Tage – Der Auschwitz-Prozess, die den gesamten Ablauf des Verfahrens vom ersten bis zum letzten Tag darstellt.» Bis dato hatte eine solche Filmsammlung nur das Visual Center in Yad Vashem in Jerusalem erhalten.

«Es ist schon ein besonderes Glück, 21 so wertvolle Filme geschenkt zu bekommen», freute sich eine sichtlich bewegte Ulrike Sonnemann, Leiterin der Mediathek des Jüdischen Museums. Schließlich sind manche davon nicht mehr im freien Handel erhältlich und schwer zu bekommen. «Unser Ziel ist es, diese bedeutenden Werke vor allem Schulklassen präsentieren zu können.»

Lesen Sie mehr in der kommenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Genetik

Liegt es in der Familie?

Eierstockkrebs ist schwer zu erkennen. Warum ein Blick auf den Stammbaum nützen kann

von Nicole Dreyfus  23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Stefan Wimmer  23.11.2025

Aufgegabelt

Linsenpfannkuchen von König David

Rezept der Woche

von Jalil Dabit, Oz Ben David  22.11.2025

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  21.11.2025

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  21.11.2025