Provenienz

2,87 Millionen Euro für 25 Projekte

Das Jüdische Museum Westfalen, Dorsten Foto: imago/imagebroker

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat rund 2,87 Millionen Euro für 25 Projekte der Provenienzforschung im Bereich NS-Raubgut bewilligt. Das Geld in dieser ersten Antragsrunde 2020 gehe an Museen, Bibliotheken, wissenschaftliche Einrichtungen sowie an vier Privatpersonen, teilte die Stiftung am Mittwoch in Magdeburg mit.

In 17 Projekten überprüfen Museen und Bibliotheken ihre Bestände auf NS-Raubgut. Untersucht werden nicht nur Kunstobjekte und Bücher.

MUSIK So erforscht das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig die ursprüngliche Herkunft der historischen Musikinstrumente aus der privaten Sammlung Kaiser-Reka. Die musikalischen Artisten Paul Kaiser-Reka und sein Sohn Berol hatten viele außergewöhnliche Instrumente aus aller Welt zusammengetragen und in Varietéprogrammen vorgeführt, wie die Stiftung weiter mitteilte.

Erstmals werden die Bestände des Museums Synagoge Gröbzig (Sachsen-Anhalt) auf ihre Provenienzen untersucht.

Auch vier Einrichtungen in privater Trägerschaft erhalten eine Förderung. So werden neben den Beständen des Jüdischen Museums Westfalen Dorsten, der Kunsthalle Emden (Niedersachsen) und der Bibliothek im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn erstmals die Bestände des Museums Synagoge Gröbzig (Sachsen-Anhalt) auf ihre Provenienzen untersucht.

SACHSEN-ANHALT Der Synagogenkomplex musste 1934 von der jüdischen Gemeinde an die Stadt Gröbzig übergeben werden, die in den Räumen ein Heimatmuseum einrichtete.

Seit 2008 fördern Bund und Länder Projekte zur Provenienzforschung im Bereich NS-Raubgut, bis heute mit insgesamt 34,7 Millionen Euro. Mit dem Geld konnten den Angaben zufolge bislang 358 Projekte realisiert werden. epd

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  10.12.2025

Kalender

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 11. Dezember bis zum 17. Dezember

 10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Neuerscheinung

Albert Speer als Meister der Inszenierung

Wer war Albert Speer wirklich? Der französische Autor Jean-Noël Orengo entlarvt den gefeierten Architekten als Meister der Täuschung – und blickt hinter das Image vom »guten Nazi«

von Sibylle Peine  10.12.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  09.12.2025

Zahl der Woche

2 Jahre

Fun Facts und Wissenswertes

 09.12.2025

Sehen!

»Golden Girls«

Die visionäre Serie rückte schon in den jugendwahnhaftigen 80er-Jahren ältere, selbstbestimmt männerlos lebende Frauen in den Fokus

von Katharina Cichosch  09.12.2025

Film

Woody Allen glaubt nicht an sein Kino-Comeback

Woody Allen hält ein Leinwand-Comeback mit 90 für unwahrscheinlich. Nur ein wirklich passendes und interessantes Rollenangebot könnte ihn zurück vor die Kamera locken.

 09.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Von Kaffee-Helden, Underdogs und Magenproblemen

von Margalit Edelstein  08.12.2025