Mailand

»Wir fühlen uns alle bedroht«

Polizei am Tatort: Am Donnerstagabend wurde der 40-jährige Nathan Graff von einem Unbekannten angegriffen und mit mehreren Messerstichen verletzt. Foto: dpa

Nach einer Messerattacke auf einen Juden in Mailand haben die italienischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen an jüdischen Einrichtungen der Stadt verschärft. Der 40-Jährige, der eine Kippa trug, war am Donnerstagabend von einem Unbekannten angegriffen und mit mehreren Messerstichen verletzt worden, wie italienische Medien berichten. Die Tat ereignete sich vor dem koscheren Restaurant »Carmel«. Bei dem Opfer handelt es sich den Angaben zufolge um den Schwiegersohn eines Mailänder Rabbiners.

solidarität »Es herrscht ein Klima des Hasses, wir fühlen uns alle bedroht«, sagte die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Rom, Ruth Dureghello. Auch das islamische Zentrum in Mailand verurteilte den Angriff. »Wenn ein Passant auf der Straße mit einem Messer angegriffen wird, steht unsere Solidarität außerfrage«, sagte dessen Präsident Abdel Hamid Shaari.

Gewaltsame Angriffe auf Zivilisten seien unabhängig von den Motiven zu verabscheuen, sagte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder. »Es ist die Pflicht von Italien Regierung, ihre Bürger zu schützen und gegen jede Form von Hass und Hetze hart durchzugreifen«, forderte Lauder. Nach Angaben des Jüdischen Weltkongresses handelt es sich bei dem Opfer um Nathan Graff, der auch die israelische Staatsangehörigkeit besitzt. epd

Alan Shatter

»Dieses Vorgehen ist nun wirklich idiotisch«

Irlands ehemaliger Justizminister nimmt kein Blatt vor den Mund: Im Interview kritisiert Alan Shatter nicht nur den Boykott des Eurovision Song Contest durch sein Land. Er macht die irische Regierung auch für wachsenden Judenhass verantwortlich

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 05.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Ukraine

Alles eine Frage der Herkunft

Wie ein Korruptionsskandal den antisemitischen Narrativen in Russland Vorschub leistet

von Alexander Friedman  04.12.2025

Europa

»Yid Army« im Stadion

Ein neues Buch erklärt, warum Fußballvereine wie Tottenham Hotspur, Austria Wien und Ajax Amsterdam zu »Judenklubs« wurden

von Monty Ott  04.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025