Israels Einwanderungs- und Integrationsministerin Pnina Tamano-Shata ist am Samstagabend nach Äthiopien gereist. Wie israelische Medien berichteten, wolle sie im Laufe der Woche eine Luftbrücke für 500 Mitglieder der jüdischen Gemeinde nach Israel anführen.
In Äthiopien warten seit Jahren bis zu 14.000 Menschen mit jüdischen Wurzeln darauf, nach Israel auszuwandern. Die Regierung in Jerusalem hat jedoch lediglich genehmigt, 2000 Menschen auszufliegen, und das, trotz der Pandemie und des jüngsten Ausbruchs eines Krieges in der nordäthiopischen Region Tigray, erst für Januar 2021. Tamano-Shata will dies ändern.
Ungerechtigkeit »Es ist eine Ungerechtigkeit, die seit Jahrzehnten zum Himmel schreit, Familien trennt und denen emotionalen Schaden zufügt, die um die Wiedervereinigung mit ihren Lieben kämpfen«, erklärte die Ministerin kurz vor ihrem Abflug. »Die Regierung Israels kann unsere Brüder und Schwestern, die seit Jahren in Äthiopien warten, nicht im Stich lassen und vernachlässigen.«
Diese Ungerechtigkeit müsse aufhören. »Ich werde weiterarbeiten, bis auch der Allerletzte der Wartenden Alija gemacht hat und sich mit seiner Familie wiedervereint.« Sie dränge »auf eine vollständige und schnelle Lösung«, sagte Tamano-Shata.
Die 39-jährige Pnina Tamano-Shata ist die erste Ministerin Israels, die aus Äthiopien stammt.
Die 39-Jährige ist die erste Ministerin Israels, die aus Äthiopien stammt. Sie sitzt seit Mai für Benny Gantz’ Partei Blau-Weiß am Kabinettstisch.
Als Kind kam sie auf abenteuerliche Weise nach Israel: Die damals Dreijährige wurde von ihrem Bruder auf dem Rücken durch die Wüste getragen, da die Mutter hochschwanger war. Im Rahmen der »Operation Moses« wurde die Familie dann Ende 1984 nach Israel ausgeflogen.
Warten Wie die »Times of Israel« unter Berufung auf Aktivisten vor Ort berichtete, warten die meisten der potenziellen Einwanderer seit 15 oder mehr Jahren in der Hauptstadt Addis Abeba oder in der Stadt Gondar auf ihre Auswanderung nach Israel.
Als Kind kam sie auf abenteuerliche Weise nach Israel: Die damals Dreijährige wurde von ihrem Bruder auf dem Rücken durch die Wüste getragen, da die Mutter hochschwanger war.
Das Coronavirus hat sie wirtschaftlich besonders hart getroffen. Es gibt keine Jobs mehr, Nahrungsmittel sind knapp und die Preise zum Teil um 50 Prozent gestiegen. Ihre Verwandten in Israel, die ihnen zuvor Geld geschickt hatten, seien aufgrund ihrer eigenen Probleme mit Covid-19 in Geldnot geraten, meldet die »Times of Israel«. Auch philanthropische Organisationen würden wegen der Pandemie deutlich weniger Spenden sammeln. ja