Ruth Bader Ginsburg

Verfassungsrichterin erneut im Krankenhaus

Ruth Bader Ginsburg Foto: dpa

Die älteste Richterin am Obersten Gerichtshof der USA, Ruth Bader Ginsburg, liegt wegen einer möglichen Infektion erneut in einer Klinik. Sie habe sich dort am Dienstag (Ortszeit) einem medizinischen Eingriff unterzogen und dürfte noch einige Tage stationär behandelt werden, teilte der Supreme Court mit.

Demnach war die 87-Jährige am Montagabend in ein Hospital in Washington gebracht worden, nachdem sie über Fieber und Schüttelfrost geklagt hatte. Bei dem Eingriff am Folgetag im Johns Hopkins Hospital in Baltimore wurde den Angaben zufolge ein künstlich gelegter Gallengang gesäubert. Er war im August eingesetzt worden, als sie wegen eines Tumors an ihrer Bauchspeicheldrüse in Behandlung war.

Ihr Rückzug könnte US-Präsident Donald Trump und seinen Republikanern eine weitere Richterstelle im Supreme Court geben.

Erst im Mai hatte Ginsburg eine Nacht im Krankenhaus gebracht. Grund war eine Gallenblasenentzündung. Dennoch nahm die Richterin über das Telefon an Anhörungen des Obersten Gerichtshofs teil, das wegen der Corona-Pandemie auf diese Weise Fälle verhandelt.

Ginsburg war 1993 vom damaligen Präsidenten Bill Clinton an den Supreme Court berufen worden. Die zierliche Frau ist für ihre scharfe Argumentationsweise und als Vorreiterin für Frauenrechte bekannt. Ihr Leben und Wirken ist Gegenstand mehrerer Filme und Bücher.

Viele Liberale feiern sie als Ikone. Ihr Gesundheitszustand wird aufmerksam verfolgt: Ihr Rückzug könnte US-Präsident Donald Trump und seinen Republikanern eine weitere Richterstelle im Supreme Court geben.

»Ich wünsche ihr das Allerbeste«, sagte Trump am Dienstagabend im Weißen Haus, nachdem ihn ein Journalist bei einer Pressekonferenz nach Ginsburgs Krankenhausaufenthalt gefragt hatte.

Die neun Richter des Obersten Gerichts haben in den USA häufig das letzte Wort in Auseinandersetzungen um wichtige Gesetze oder gesellschaftliche Fragen. Die Richter werden vom US-Präsidenten auf Lebenszeit ernannt und müssen vom Senat bestätigt werden.

New York

Ex-Krypto-König Bankman-Fried soll für 25 Jahre ins Gefängnis

Noch vor zwei Jahren wurde Sam Bankman-Fried als Finanzgenie und Galionsfigur einer Zukunftswelt des Digitalgelds gefeiert. Nun soll er als Betrüger mehr als zwei Jahrzehnte hinter Gittern verbringen

von Andrej Sokolow  28.03.2024

Interview

Der Medienschaffer

Der Ausnahmejournalist und Unternehmer Roger Schawinski über Erfolg, Judenhass und den 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  28.03.2024

Nachruf

Joe Lieberman stirbt mit 82 Jahren

Fast ein Viertel Jahrhundert lang setzte er sich als Senator auch für jüdische Belange ein

von Imanuel Marcus  28.03.2024

USA

Bildhauer Richard Serra gestorben

Für mehr als 100 öffentliche Orte schuf er Skulpturen – von Philadelphia und St. Louis bis Bochum und Kassel

 27.03.2024

Moskau

Evan Gershkovich bleibt in Untersuchungshaft

Putin will den inhaftierten US-Journalisten gegen russische Gefangene auszutauschen

 26.03.2024

Glosse

Woher stammt der Minderwertigkeits-komplex vieler Schweizer gegenüber Deutschen?

Und was verbindet die Identitätskarte mit der Rappenspalterei?

von Nicole Dreyfus  25.03.2024

Schweiz

Antisemitismus-Problem an Schulen

Die Zahlen sind erschreckend, doch die Stadt Bern wiegelt ab. Und jüdische Eltern verlieren das Vertrauen

von Nicole Dreyfus  24.03.2024

Großbritannien

»Beste Wünsche für eine Refua Schlema«

Oberrabbiner Sir Ephraim Mirvis und das Board of Deputies wenden sich nach ihrer Krebsdiagnose an Prinzessin Kate

 24.03.2024 Aktualisiert

Jubiläum

Mehr als koscheres Pastrami-Sandwich

New York feiert in diesem Jahr seinen 400. Geburtstag. Eine Reise durch die jüdische Geschichte der Stadt

von Hannes Stein  23.03.2024