Schwerin

Trauer um Rabbiner William Wolff

Rabbiner William Wolff sel. A. Foto: dpa

Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern trauert um seinen langjährigen Landesrabbiner William Wolff. Er starb am Mittwochmorgen im Alter von 93 Jahren in London.

»Mit seinem Amtsantritt im Jahr 2002 besetzte Rabbiner Wolff den Posten des Landesrabbiners in Mecklenburg-Vorpommern zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren«, erklärte der Landesverband. Wolff habe maßgeblich zum Wachsen und zur Stabilisierung der beiden Mitgliedsgemeinden Schwerin und Rostock beigetragen.

Dialog »Er war ein Leuchtturm des interreligiösen und interkulturellen Dialogs in unserem Bundesland sowie weit darüber hinaus. Viele Preise und die Ehrenbürgerschaften von Schwerin und Rostock zeugen von der großen Anerkennung, die Rabbiner Wolff in unserer Gesellschaft genoss«, erklärte der Vorsitzende des Landesverbandes, Valeriy Bunimov.

»Wir Jüdinnen und Juden aus Mecklenburg-Vorpommern sind Landesrabbiner William Wolff auf immer dankbar für seine menschliche und aufgeschlossene Art.«

»Wir Jüdinnen und Juden aus Mecklenburg-Vorpommern sind Landesrabbiner William Wolff auf immer dankbar für seine menschliche und aufgeschlossene Art, uns, die mehrheitlich erst in Deutschland zu unseren jüdischen Wurzeln finden konnten, das Judentum nahezubringen, geduldig zu erklären, mit uns gemeinsam unsere Gemeinden stabil und kräftig für die Zukunft zu machen, uns und unseren Familien in frohen, aber auch traurigen Stunden beigestanden zu haben«, so Bunimov weiter.

Zentralrat Mit großer Betroffenheit hat der Zentralrat der Juden in Deutschland die Nachricht vom Tod des langjährigen Landesrabbiners von Mecklenburg-Vorpommern, William Wolff, aufgenommen. Mit seiner Offenheit und großen Erfahrung trug Rabbiner Wolff erheblich zur Verständigung zwischen Juden und Nicht-Juden bei, erklärte der Zentralrat. Mit seinem Charme und seinem Humor habe Wolff auch Skeptiker überzeugt.

»Mit seiner Rückkehr nach Deutschland hat Rabbiner Wolff einen enorm großen Beitrag zur Versöhnung und auch zur Entwicklung des jüdischen Lebens in Mecklenburg-Vorpommern geleistet«, betont Josef Schuster.

Zentralratspräsident Josef Schuster sagte: »Rabbiner Wolff war eine herausragende Persönlichkeit. Ich habe ihn als Rabbiner, der im besten Sinne als Religionslehrer und Seelsorger für seine Gemeinde immer da war, aber ebenso als Menschen mit großem Wissen und feinem Humor geschätzt.«

Mit seiner Rückkehr nach Deutschland habe Rabbiner Wolff »einen enorm großen Beitrag zur Versöhnung und auch zur Entwicklung des jüdischen Lebens in Mecklenburg-Vorpommern geleistet. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.«

William Wolff war von 2002 bis 2015 in Mecklenburg-Vorpommern tätig. Vor seiner Ordinierung zum Rabbiner war er viele Jahre politischer Korrespondent in England. ja

Lesen Sie in der übernächsten Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen einen ausführlichen Nachruf auf Rabbiner William Wolff.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

USA

Der Lautsprecher

Howard Lutnick gibt sich als Architekt der amerikanischen Zollpolitik. Doch der Handelsminister macht sich mit seiner aggressiven Art im Weißen Haus zunehmend Feinde

von Sebastian Moll  18.04.2025

Ungarn

Die unmögliche Geige

Dies ist die zutiefst berührende Geschichte eines Musikinstruments, das im Todeslager Dachau gebaut und 70 Jahre später am Balaton wiedergefunden wurde

von György Polgár  17.04.2025

Medien

Noa Argamani ist auf der »Time 100«-Liste

Alljährlich präsentiert das »Time Magazine« die 100 einflussreichsten Menschen der Welt. 2025 ist auch eine freigelassene israelische Geisel dabei

 17.04.2025

USA

Neuauflage von Weinstein-Prozess startet

Vor gut einem Jahr überraschte ein Gericht in New York die Welt und hob das historische Vergewaltigungsurteil gegen Harvey Weinstein auf. Nun wird über die Vorwürfe erneut verhandelt

von Benno Schwinghammer  14.04.2025

Türkei

Die Optimistin

Liz Behmoaras schrieb über das jüdische Leben im Land – und für das Miteinander. Ein Nachruf

von Corry Guttstadt  14.04.2025

Ägypten

Gefährliches Paradies

Der Sinai ist einer der wenigen Urlaubsorte im Ausland, den Israelis auf dem Landweg erreichen können. Gern auch zu Pessach. Aber zu welchem Preis?

von Matthis Kattnig  11.04.2025

Feiertag

Putzen, Plagen, Playmobil

Neben Mazza und Haggada bietet Pessach Raum für ganz neue, individuelle Rituale. Wir haben uns in sieben Familien in Europa und Israel umgehört

von Nicole Dreyfus  11.04.2025

Israel-Boykott

Johnny Rotten nennt Hamas »einen Haufen von ›Judenvernichtern‹ «

Eine irische Zeitung hat versucht, den Ur-Punk Johnny Rotten vorzuführen, der sich kraftvoll gegen einen Boykott Israels wehrt. Das ging gründlich schief

von Sophie Albers Ben Chamo  10.04.2025

USA

Eine Hochschule und ihr LGBTQ-Klub

Die einen feiern den »Meilenstein für queere Juden«, die Yeshiva University rudert zurück. Nicht nur die orthodoxe Gemeinschaft ist verwirrt

von Sophie Albers Ben Chamo  10.04.2025