Almaty

Synagogen in Kasachstan geschlossen

Foto: imago images/UIG

Die Proteste in Kasachstan halten an. In den vergangenen Tagen wurden Tausende Menschen festgenommen, vor allem in Almaty, der größten Stadt des Landes, gab es gewaltsame Ausschreitungen gegen die Staatsmacht. Nach Angaben des Innenministeriums wurden mehr als 160 Menschen getötet.

Auslöser der Proteste waren stark gestiegene Gas- und Kraftstoffpreise, die sich jedoch zunehmend gegen die autokratische Herrschaft von Präsident Kassym-Schomart Tokajew richten.

Wie die Jewish Telegraphic Agency (JTA) meldet, hat die jüdische Gemeinde in Almaty, wo die meisten Juden leben, wegen der Unruhen im Land ihren Betrieb eingestellt. Angesichts der gefährlichen Lage verlassen die meisten Gemeindemitglieder ihre Wohnungen nicht.

Der Oberrabbiner des Landes, Yeshaya Cohen, der der chassidischen Chabad-Bewegung angehört, sagte im Gespräch mit JTA, die Juden des Landes würden in ihren Häusern und Wohnungen bleiben, bis sich die Situation stabilisiert habe.

BEERDIGUNGEN Alle acht Synagogen im Land sind inzwischen geschlossen. Sie hätten »ihre Aktivitäten eingestellt, um die Gemeindemitglieder nicht zu gefährden«, sagte Cohen. Das Gemeindeleben sei komplett heruntergefahren – nur Beerdigungen und andere dringende Veranstaltungen finden statt. Juden und ihr Eigentum seien bei den Unruhen nicht zu Schaden gekommen, so Cohen.

Zeev Levin vom Jerusalemer Yad-Ben-Zvi-Institut und Experte für Zentralasien, sagte, das Risiko von Angriffen auf Juden oder jüdische Einrichtungen in Almaty bei den derzeitigen Unruhen sei jedoch gering, denn es gebe selbst in friedlichen Zeiten kaum Antisemitismus in Kasachstan.

In dem zentralasiatischen Land leben Schätzungen zufolge mehrere Tausend Juden. ja

Mehr dazu in unserer nächsten Printausgabe am Donnerstag.

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025