Spanien

Synagoge mit anti-israelischer Parole beschmiert

Antisemitische Schmierereien an der Maimonides-Synagoge in Barcelona Foto: CIB

Am Jom Haschoa, Israels Gedenktag für die Opfer des Holocaust, ist die Maimonides-Synagoge in Barcelona mit antisemitischen Parolen beschmiert worden. Der oder die Täter schrieben »Palestina libre del rio al mar« (»Freies Palästina, vom Fluss bis zum Meer«) auf die Fassade. Mit dieser auch von judenfeindlichen Demonstrationen in Deutschland bekannten Parole wird regelmäßig die Vernichtung Israels gefordert.

Spanischen Medienberichten zufolge wurden in der Nähe des Tatorts Briefe gefunden, in denen es hieß, Israel sei für »Völkermord gegen das palästinensische Volk« verantwortlich. »Katalanische Eliten« würden das Land dennoch unterstützen. Die haltlose Genozid-Beschuldigung ist Teil des Versuchs, Israel das Existenzrecht abzusprechen, und wird regelmäßig auf antisemitischen Demonstrationen verwendet.

Dachorganisation Die jüdische Dachorganisation in Barcelona, Comunidad Israelita de Barcelona (CIB), erklärte in den sozialen Medien: »Diejenigen, die die Synagoge beschmiert haben, vermischen uns mit Politik, da sie Judenhasser sind. Sie haben uns markiert.«

Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft wurde vonseiten der israelischen Botschaft in Spanien demonstriert. Sie verurteilte die Graffiti-Schmiererei scharf. Es handle sich um eine antisemitische Tat, hieß es dort.

Unterdessen berichtete die Jewish Telegraphic Agency, jüdische Organisationen außerhalb Spaniens hätten erklärt, die auf die Synagoge geschriebene Parole belege einmal mehr, dass Antizionismus zugleich Antisemitismus sei.

Gefahr Pinchas Goldschmidt, der Vorsitzende der Konferenz Europäischer Rabbiner, machte die Bürgermeisterin von Barcelona, Ana Colau, mitverantwortlich. Sie habe die jüdische Gemeinschaft in Barcelona in Gefahr gebracht.

Goldschmidt bezog sich auf Colaus im Februar bekannt gegebene Entscheidung, die Beziehungen Barcelonas zu Israel und die Städtepartnerschaft mit Tel Aviv per Erlass auszusetzen. Sie beschuldigte den jüdischen Staat, »Apartheid und Verfolgung« zu betreiben. Der Stadtrat von Barcelona hat das Graffiti inzwischen entfernen lassen. ja

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