Manchester

Strafzins für Scheidungsverweigerer

Ein Berufungsgericht bestätigte das Urteil der Vorinstanz. Foto: Getty Images

Einen britischen Juden kommt seine Weigerung, seiner Frau den traditionellen jüdischen Scheidebrief (Get) auszustellen, teuer zu stehen. Der Geschäftsmann aus Manchester muss der Noch-Ehefrau zusätzlich zum Unterhalt eine Einmalsumme von 1,7 Millionen englischen Pfund (etwa 1,87 Millionen Euro) zahlen.

Das hatte ein britisches Gericht entschieden, wie die Jewish Telegraphic Agency (JTA) berichtete. Ein Berufungsgericht bestätigte demnach ein entsprechendes Urteil der Vorinstanz.

Vorinstanz Diese hatte festgelegt, dass der Mann die einmalige Zahlung und den Unterhalt bis zur Scheidung des Paares nach britischem Recht im Mai 2018 entrichten muss. Zusätzlich wurde ein Zins auf etwa ausstehende Anteile der Einmalzahlung sowie eine weitere jährliche Zahlung festgelegt, die so lange fällig werden, bis der Mann seiner Frau den Get gibt.

Der Mann hatte das Urteil mit der Begründung angefochten, das Gericht habe seine finanzielle Situation nicht berücksichtigt. Außerdem widersprächen Zahlungen unter Zwang dem jüdischen Recht, argumentierte er. Das Paar hat laut einem Bericht des »Jewish Chronicle« drei Kinder und hatte sich 2016 nach 20 Jahren Ehe getrennt.

Nach jüdischem Religionsrecht wird eine Scheidung nur dann gültig, wenn der Mann der Frau den Scheidebrief ausstellt und die Frau in ihn einwilligt.  ag

Erinnerung

Erstes Schweizer Mahnmal für ermordete Juden am UN-Standort Genf

Am UN-Standort Genf soll das erste Schweizer Mahnmal für die im Holocaust ermordeten Juden entstehen

 19.03.2023

Erinnerung

Holocaust-Museum in Rom kann gebaut werden

Zehn Millionen Euro will der italienische Staat in das Projekt investieren

von Robert Messer  19.03.2023

Polen

Promoviert mit 70 Jahren

Der Journalist und Regisseur Mieczy­slaw Abramowicz legt ein Buch über das Jüdische Theater Danzig vor – und erhält dafür einen Doktortitel

von Gabriele Lesser  19.03.2023

USA

Mit Skalpell und Kippa

Michael Salzhauer ist Schönheitschirurg, orthodoxer Jude, Social-Media-Star – und sehr umstritten

von Katja Ridderbusch  19.03.2023

Nachruf

»The Non-Jewish Jewish Philosopher«

Wahrheit und Verständigung über Wahrheit, so Tugendhat, gibt es nur in der Sprache, in propositionalen Sätzen, deren Richtigkeit und Zutreffen man überprüfen, in Frage stellen oder diskutieren kann

von Christoph Schulte  17.03.2023

Vilnius

Litauen begeht erstmals Gedenktag für Retter von Juden

Der 15. März war Ende 2022 vom Parlament als Gedenktag festgelegt worden

 16.03.2023

Italien

Kritik, Protest, rabbinische Worte

Wie die jüdische Gemeinde auf den Besuch von Israels Premier Benjamin Netanjahu in Rom reagierte

von Andrea M. Jarach  16.03.2023

Spanien

Magnet Madrid

Die jüdische Gemeinde in der Hauptstadt zieht Zuwanderer aus Südamerika und Osteuropa an

von Alicia Rust  14.03.2023

Ungarn

Israel an der Donau

In einem Freilichtmuseum nördlich von Budapest soll ein Gebäude aus einem Kibbuz aufgebaut werden

von György Polgár  14.03.2023