Zu Fuss durchs jüdische New York

Steins Zeit

Vor vielen Jahren gründeten Steve Jobs und Steve Wozniak in einer kalifornischen Garage die Firma »Apple Computers«. Sie hat das Alltagsleben vieler Menschen gründlich verändert. Leider waren die beiden nicht jüdisch – doch ihre Erfindungen müssen unbedingt so genannt werden.

Denn was wäre »Apple Computers« ohne die Entdeckungen von Richard Feynman, Amos Joel, Norbert Wiener, John von Neumann? Zudem sind in jeden Laptop viele Bausteine eingelassen, die von israelischen Unternehmen entwickelt wurden – ohne sie würde kein iPhone und kein iPad funktionieren. Also kurz und gut: »Apple Computers« ist Geist vom Geiste der Stammväter; Moses Mendelssohn würde sich in dieser Firma ebenso heimisch fühlen wie Maimonides.

Glaskubus Insofern gibt es in ganz Manhattan kein jüdischeres Bauwerk als jenen haushohen Glaskubus an der unteren östlichen Ecke des Central Park. Im Untergeschoss findet man sich in einem Raum voller Menschen wieder, in dem bei großem Lärm alles drunter und drüber zu gehen scheint. Oder wie Antisemiten zu sagen pflegen: Hier geht es zu wie in einer Judenschule. Hunderte starren – wie Beter vornüber gebeugt – auf winzige Bildschirme und drücken virtuelle Tasten. Weiter hinten im Raum gibt es, wie sich das für eine jüdische Institution gehört, eine »Genius Bar«.

Ich habe in jenem Glaskubus gelernt, wie recht ein jüdischer Selbsthasser namens Karl Marx hatte. Er beobachtete einst: Der Kapitalismus produziert nicht nur neue Waren, er bringt auch ständig neue Bedürfnisse hervor. Ich zum Beispiel wusste bis gestern gar nicht, dass ich dringend ein iPad Mini benötige.

Apple Store, 767 Fifth Avenue. Auch am Schabbat und an Jom Kippur geöffnet.

Kommentar

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