Zu Fuss durchs jüdische New York

Steins Zeit

Die mexikanische Küche gründet bekanntlich auf drei Voraussetzungen. Erstens der Idee, dass Reis im Verein mit schwarzen Bohnen vorzüglich schmeckt. Zweitens dem Gedanken, dass reife Avocados ein hervorragender Dip sind. Drittens der Vorstellung, dass man eigentlich alles mit Sauercreme versetzen sollte, Hühnchen und Steaks inklusive.

Die ersten zwei Voraussetzungen der mexikanischen Küche stellen fromme Juden vor keinerlei Probleme. Die dritte aber sorgt dafür, dass die kulinarischen Genüsse Mexikos jenen Kinder Israels, die sich nach den mosaischen Speisegesetzen richten, für immer unerreichbar bleiben. Oder?

Familienausflug Wir waren kürzlich bei »Carlos and Gabby’s« in Riverdale, ein kleiner Familienausflug. Leider kann nicht gemeldet werden, dass die Bedienung übermäßig freundlich gewesen wäre. Als wir heißes Wasser bestellten, um das Fläschchen für unser Baby zu wärmen, wurde uns kurz beschieden, so etwas gebe es hier nicht. Auch das Ambiente ist keineswegs großartig: Resopaltische, festgeschraubte Bänke, Kitschkunst an der Wand. Das Publikum ist das normale jüdisch-religiöse New Yorker Gewimmel, von modern (Kippa sruga) bis ganz fromm (Pajess). Aber das Essen!

Die Guacamole war frisch. Die Nachos krachten schön, wenn man hineinbiss. Ich hatte einen Burrito bestellt, das ist die mexikanische Variante eines Döner Kebab: also ein gebackener Teigfladen, in den Reis, Bohnen, frischer Salat und Hackfleisch eingerollt wurden. Und außerdem – in der unkoscheren Variante – Sauercreme. Ich habe keine Ahnung, welchen parven Ersatz die hier in diesem Restaurant verwendeten, aber es schmeckte erstaunlich authentisch. Als ich dann einen Blick in die Küche warf, verstand ich sofort, warum dieses glatt koschere Restaurant so gut ist: Keine einzige Kippa – alles Mexikaner!

Carlos and Gabby’s, 5685 Riverdale Ave

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Sydney

Jüdische Bäckerei schließt wegen Antisemitismus

Nach Jahren der Anfeindungen und dem schwersten antisemitischen Anschlag auf australischem Boden hat eine beliebte jüdische Bäckerei für immer geschlossen

 18.12.2025

Strassburg

Glühwein und Kippa

In der selbst ernannten »Weihnachtshauptstadt« lebt eine traditionsbewusste jüdische Gemeinde. Wie passt das zusammen? Eine Reise zu koscheren Plätzchen und Pralinen mit »Jahresendgeschmack«

von Mascha Malburg  18.12.2025

Meinung

Weitermachen oder die jüdische Resilienz

Verfolgung, Exil und Gewalt konnten es nicht brechen: Die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes prägt seine Geschichte bis heute

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Australien

Bericht: Die Heldentat von Ahmed Al-Ahmed sorgt auch in Syrien für Jubel

Die Berichterstattung über den »Helden von Sydney« hat auch dessen Heimatort erreicht und bringt Stolz in eine Trümmerlandschaft

 18.12.2025

Berlin

Ehrung von Holocaust-Überlebenden

Die »International Holocaust Survivors Night« ehrt jedes Jahr Überlebende der Schoah. Die virtuelle Veranstaltung hat sich inzwischen zu einer Feier entwickelt, an der Teilnehmende aus fast 20 Ländern mitwirken

 18.12.2025

Sydney

Abschied von jüngstem und ältestem Opfer

Ganz Australien trauert: Die 10-jährige Matilda und der 87-jährige Holocaust-Überlebende Alex Kleytman sind beerdigt worden

 18.12.2025

Faktencheck

Bei den Sydney-Attentätern führt die Spur zum IS

Nach dem Blutbad am Bondi Beach werden auch Verschwörungsmythen verbreitet. Dass der jüngere Attentäter ein israelischer Soldat sei, der im Gazastreifen eingesetzt wurde, entspricht nicht der Wahrheit

 17.12.2025

Analyse

Rückkehr des Dschihadismus?

Wer steckt hinter den Anschlägen von Sydney – und was bedeuten sie für Deutschland und Europa? Terrorexperten warnen

von Michael Thaidigsmann  17.12.2025