Ukraine

Sorge um Schoa-Überlebende

Barrikaden auf dem Maidan in Kiew Foto: imago images/Agencia EFE

Am Mittwoch teilte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora mit, dass für die Gedenkveranstaltung zum 77. Jahrestag der Befreiung des Lagers am 11. April voraussichtlich zwei ukrainische Überlebende von Buchenwald, Stanislav Kaunov und Petro Mishchuk, nicht werden anreisen können.

Jetzt kommen von der Gedenkstätte Sachsenhausen ebenfalls schlechte Nachrichten: Auch hier können zwei ehemalige Häftlinge des Lagers aufgrund des Krieges in ihrem Land nicht zu der für dieses Jahr groß angelegten Zeremonie zur Erinnerung an die Befreiung des KZs kommen.

zusammenarbeit In einer ähnlichen Problemlage befinden sich zurzeit viele der mehr als 10.000 Schoa-Überlebenden, die in der Ukraine leben, darunter etwa 5000 Pflegebedürftige. Die Jewish Claims Conference (JCC) berichtet in einem Video auf YouTube, wie sie in Zusammenarbeit mit dem Joint Distribution Committee (JDC) versucht, den Betroffenen zu helfen.

Dabei sei die Ausgangslage je nach Region stark unterschiedlich: Während in der Westukraine viele der Überlebenden ins sichere EU-Ausland gebracht werden können, gilt das für die Hauptstadt des Landes, Kiew, zurzeit nicht. Allein hier leben 2400 Schoa-Überlebende. Auch in den stark umkämpften Städten Charkiw und Odessa befinden sich viele ehemalige NS-Verfolgte, die auf Hilfe angewiesen sind.

PFLEGE Besonders bemühe sich das JDC aktuell um etwa 500 bettlägerige Personen, für die eine Evakuierung ohnehin nur eingeschränkt infrage kommt. Wie in dem Video berichtet wird, gibt es viele Pflegekräfte, die seit dem Beginn des Krieges nicht mehr von der Seite ihrer Schützlinge gewichen sind.

Mit der Einrichtung einer 24-Stunden-Hotline versuche man zudem, Kontakt zu jedem einzelnen der dem JDC bekannten Schoa-Überlebenden in der Ukraine aufzubauen. Für diejenigen, die für die zahlreichen Helfer zugänglich sind, stellen JDC und JCC zusätzliche finanzielle und materielle Unterstützung zur Verfügung. Außerdem sei man mit den Behörden verschiedener Länder im Kontakt, um eine mögliche Aufnahme von Schoa-Überlebenden zu ermöglichen.

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 05.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Ukraine

Alles eine Frage der Herkunft

Wie ein Korruptionsskandal den antisemitischen Narrativen in Russland Vorschub leistet

von Alex Friedman  04.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025