Wien

Sigmund Freud Museum: Nach Umbau alle Privaträume begehbar

Sigmund Freud Museum in der Berggasse 19 in Wien. Foto: imago

Das Sigmund Freud Museum in Wien zeigt erstmals alle Privat- und Praxisräume des Begründers der Psychoanalyse. Nach 18-monatiger Renovierungs- und Umbauphase habe sich die Ausstellungsfläche auf 550 Quadratmeter verdoppelt, sagte Direktorin Monika Pessler am Mittwoch.

Das Haus, in dem Freud bis zu seiner Flucht vor den Nazis 1938 insgesamt 47 Jahre lang lebte, wird am Samstag wieder eröffnet. Bisher hatte das seit 1970 als Museum genutzte Haus rund 110.000 Besucher im Jahr.

EINBLICKE Neben drei neuen Dauerausstellungen steht die ehemalige Wohnung der Familie sowie die Praxis Freuds und seiner Tochter Anna im Zentrum. Aufzeichnungen, Erstausgaben, Fotografien und einzelne Objekte wie seiner Arzttasche samt Initialen geben Einblick in den Werdegang des Arztes. Interessierte haben zudem ab Oktober 2020 Zugriff auf die rund 40.000 Medien der Bibliothek des Hauses. Sie gilt als Europas größte Fachbibliothek zur Psychoanalyse.

Die Adresse in der Wiener Berggasse diente zu Zeit der Nazis auch als »Judensammelwohnung«.

Eine historische Rekonstruktion der Einrichtung fehlt. »Freud hatte die Möglichkeit, seine Besitztümer ins Londoner Exil
mitzunehmen, und es ist uns wichtig, diese Leerstellen, die eine
Metapher sind für den Verlust von Kultur und Menschlichkeit unter
dem Terrorregime des Nationalsozialismus, auch als Leerstellen
kenntlich zu machen«, erklärte die Direktorin.

Die Adresse in der Wiener Berggasse diente zu Zeit der Nazis auch als »Judensammelwohnung« – insgesamt 76 Menschen mussten hier auf ihre Deportation in Vernichtungslager warten. Freud selbst flüchtete die Berggasse 19 am 4. Juni 1938 und starb 1939 im Londoner
Exil. Vier Schwestern von ihm wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

USA

Die US-Regierung, Trump und der Fall Jeffrey Epstein

Trump wollte die Akten zum Sexualstraftäter Epstein veröffentlichen, seine Mitarbeiter verbreiteten Verschwörungstheorien. Nun wollen sie davon nichts mehr wissen - das macht einige Trump-Fans wütend

von Benno Schwinghammer  09.07.2025

Spanien

Mallorca hat einen neuen Rabbiner

Rund 1000 Juden leben auf der bei deutschen Touristen beliebten Baleareninsel

 09.07.2025

Österreich

»Geschichte wurde schon immer politisiert«

Die US-Historikerin Sarah Abrevaya Stein über Gier, Künstliche Intelligenz und den Baron-Wissenschaftspreis

von Stefan Schocher  09.07.2025

Iran

Esthers Kinder

Wie die älteste Diaspora-Gemeinschaft 2700 Jahre überlebte – und heute erneut um ihre Existenz kämpft

von Stephen Tree  09.07.2025

Antizionismus

Blumen für iranischen Minister - Israel verbietet Rabbi Einreise

Yisroel Dovid Weiss ist das wohl bekannteste Gesicht von Neturei Karta, einer israelfeindlichen Organisation Ultraorthodoxer

 08.07.2025

Spanien

Zur Stierhatz mit Free Palestine

Den Startschuss zu Pamplonas berühmtem San-Fermín-Fest nutzten Palästina-Aktivisten für »Völkermord«-Vorwürfe gegen Israel. Das sorgt für Kritik

von Michael Thaidigsmann  08.07.2025

Brasilien

Jüdische Organisation weist Lulas Genozid-Vorwurf gegen Israel zurück

Zum wiederholten Mal hat Brasiliens Präsident Israel des Völkermordes beschuldigt. Nun kommt aus dem eigenen Land Kritik an seiner Haltung: Ein jüdischer Verband meldet sich zu Wort

 07.07.2025

Geburtstag

Mit dem Cello in Auschwitz: Anita Lasker-Wallfisch wird 100

Sie überlebte die Schoa als »Cellistin von Auschwitz« und ist eine der bekanntesten Zeitzeuginnen: Anita Lasker-Wallfisch. Mit einem besonderen Geburtstag triumphiert sie nun über den Vernichtungswahn der Nazis

von Leticia Witte  07.07.2025

Litauen

Steinmeier gedenkt NS-Opfern in Paneriai

Deutschland und Litauen sind heute enge Partner in EU und Nato. Die gemeinsame Geschichte kennt aber auch dunkle Seiten. Daran erinnert Bundespräsident Steinmeier bei seinem Besuch im Baltikum

 07.07.2025