Österreich

Servus, Budapest!

Rund 500 von den knapp 8000 Mitgliedern der Wiener jüdischen Gemeinde haben ungarische Wurzeln. Besorgt beobachten sie, wie Antisemitismus und Rassismus im Nachbarland auf dem Vormarsch sind. Die Gemeinde möchte ihre alljährlichen Jüdischen Kulturwochen deshalb nutzen, »dem ungarischen jüdischen Kulturleben eine Plattform zu bieten«, sagte Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG).

»Wir wollen ein symbolisches Zeichen setzen, das die ungarischen Juden und Roma bestärken soll, sich den rechtsradikalen Tendenzen weiter zu widersetzen und sie zu bekämpfen«, betont Sonia Feiger, Mitglied der IKG-Kulturkommission, die die Wochen organisiert.

Roma-Musiker Eröffnet werden sie am Sonntag mit dem Jüdischen Straßenfest auf dem Wiener Judenplatz. Auf der Bühne spannen ungarische Musiker einen Bogen über verschiedene Genres: Judrom, eine Formation jüdischer und Roma-Musiker, interpretiert Gipsy- und Klezmer-Musik neu, das Kantoren-Duo Gergely Nógrádi & Immanuel Zucker singt altbekannte Melodien und Butterfly effect kombiniert Jazz, Ethnomusik, Hiphop und Klassik.

Für Kinder bietet die ungarische Autorin und Rebezzin Linda Bán am Sonntag ein interaktives Programm. Und die ungarische Backkünstlerin Rachel Ràj lockt mit einem Tortendesign-Workshop.

Das musikalische Programm hat die Geigerin Orsolya Korcsolàn zusammengestellt. Sie bestreitet im Rahmen der Kulturwochen gemeinsam mit dem Budapester Franz-Liszt-Kammerorchester ein Konzert im Musikverein. Bis zum 16. Juni stehen neben dem Straßenfest insgesamt drei Konzerte sowie eine Vernissage junger Künstler auf dem Programm.

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

Kalifornien

Synagoge fällt Feuern von Los Angeles zum Opfer

Die riesigen Brände gefährden auch jüdische Einrichtungen

 08.01.2025

USA

Welcome to Jiddishland

Nirgendwo sprechen so viele Menschen Jiddisch wie in New York. Und es werden immer mehr. Die Mameloschen hat die Grenzen der chassidischen Communitys längst überschritten

von Jörn Pissowotzki  08.01.2025

Social Media

Elon Musk hetzt wieder gegen George Soros

Der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump bedient sich dabei erneut der Figur des Magneto aus dem Marvel-Universum

von Ralf Balke  08.01.2025

Interview

»Die FPÖ gilt als Prototyp des Rechtspopulismus«

Demokratieforscher Simon Franzmann über den Rechtsruck in Österreich

von Michael Grau und Daniel Behrendt  08.01.2025

Meinung

Der Neofaschist Herbert Kickl ist eine Gefahr für Österreich

In der FPÖ jagt ein antisemitischer »Einzelfall« den anderen, ihr Obmann will die liberale Demokratie abschaffen und könnte schon bald Kanzler sein

von Bini Guttmann  08.01.2025

Universität

Preise der »World Union of Jewish Students« in Berlin vergeben

Die weltweite Vertretung jüdischer Studierender hat ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert und besonders verdienstvolle Personen und Verbände ausgezeichnet

 07.01.2025