Bernie Sanders hat eine erneute Bewerbung um das höchste Staatsamt in den Vereinigten Staaten von Amerika ausgeschlossen. Er werde stattdessen Joe Biden bei dessen Anstrengungen für die Wiederwahl als Präsident unterstützen, erklärte der jüdische Senator am Dienstag. Der Senator aus Vermont war im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei für die Wahl 2020 der größte Rivale Bidens gewesen. Der Nachrichtenagentur AP sagte der 81-Jährige, er werde »alles tun, was ich kann, um dafür zu sorgen, dass der Präsident wiedergewählt wird«.
»Das Letzte, was dieses Land braucht, ist ein Donald Trump oder einen anderen rechten Demagogen, der versucht, die amerikanische Demokratie zu untergraben oder Frauen das Recht zu nehmen, selbst zu entscheiden, oder die Krise der Waffengewalt nicht anzugehen, oder Rassismus, Sexismus oder Homophobie«, sagte er.
Gegenwind Der 80-jährige Biden hatte am Dienstag seine Entscheidung bekanntgegeben, erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren. Allerdings gibt es Umfragen, wonach Wählerinnen und Wähler sowohl der Demokratischen als auch der Republikanischen Partei das ablehnen.
Im Bewerberfeld der Republikaner sind Ex-Präsident Donald Trump sowie ein halbes Dutzend weniger bekannte Konservative vorzufinden. Mit dem Sieger der Vorwahlen wird es Biden aufnehmen müssen.
Sanders riet möglichen progressiven Interessenten für die Kandidatur der Demokratischen Partei ebenfalls von einer Kandidatur ab. »Die Leute werden tun, was sie tun wollen«, sagte Sanders mit Blick auf mögliche Herausforderer für Biden bei den Vorwahlen. »Ich denke, Joe Biden wird der Nominierte der Demokraten sein.«
Rivalen Der Verzicht Sanders legt nahe, dass er sich aufgrund seines Alters auch in Zukunft nicht mehr um die US-Präsidentschaft bemühen wird. Der grauhaarige Politiker mit dem auffallenden New Yorker Akzent wurde im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 bekannt. 2020 sah es so aus, als ob der unabhängige Senator die Präsidentschaftsnominierung der Demokraten erringen könnte, doch dann stellten sich seine Rivalen hinter Biden.
Sanders sagte zu seinen Plänen abseits des Wahlkampfs, er werde sich als Vorsitzender des Senatsausschusses für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten weiter für eine progressive Politik einsetzen. Daneben werde er dazu beitragen, dass neue Gewerkschaften gebildet werden. »Für das Präsidentenamt zu kandidieren war ein wunderbares Privileg«, sagte Sanders. »Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, wir hatten Einfluss auf das Wesen der amerikanischen Politik.« ap