London

Sammeln für die Opfer

Grenfell Tower im Westen Londons Foto: dpa

Großbritanniens Oberrabbiner Ephraim Mirvis hat nach dem Brand im Londoner Grenfell Tower getwittert, seine Gedanken seien bei den Betroffenen und den Helden, die sich in Gefahr begeben, um Leben zu retten.

Auch der ehemalige Oberrabbiner Großbritanniens, Lord Jonathan Sacks, gedachte in einem Facebook-Post am Donnerstagnachmittag den Opfern des Feuers. Die Reaktion der Rettungsdienste und der Gemeinschaft hätten gezeigt, dass, »wenn wir in tragischen Zeiten alle zusammenstehen und uns unserer moralischen Werte versichern: Dass eine Nation stark ist, wenn sie sich um die Schwachen kümmert. Dass sie reich wird, wenn sie sich um Arme sorgt. Dass sie unverletzbar wird, wenn sie sich um die Verletzten kümmert. Das macht bedeutende Nationen aus.«

London Fire Brigade Bei dem Brand, der in der Nacht zum Mittwoch aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen war, wurden mehr als 60 Menschen verletzt, einige davon schwer. Genaue Angaben zur Zahl der Toten machte die London Fire Brigade bislang nicht. Insgesamt sind mehr als 200 Feuerwehrmänner und über 40 Löschfahrzeuge im Einsatz.

Die jüdische Gemeinschaft in London hat ihre Hilfe angeboten. Liberale, konservative und orthodoxe Gemeinden haben zu Sach- und Lebensmittelspenden aufgerufen. Wie der Jewish Chronicle berichtete, hätten Mitarbeiter der Holland Park Synagogengemeinde, die von dem Gebäude etwa zehn Minuten zu Fuß entfernt liegt, die Kommunalverwaltung angerufen, um zu fragen, wie man helfen könne.

schatzmeister Der ehrenamtliche Schatzmeister der Synagoge, Laurence Julius, habe die Gemeinde laut Jewish Chronicle zum Sammeln von Kleidung und Toilettenartikeln aufgerufen. Diese würden bis Sonntag zusammengetragen werden. Mitglieder könnten auch Spenden überweisen unter dem Link: www.justgiving.com/fundraisin/GrenfellUnbeelievableCityHarvest.

Die Holland-Park-Synagoge wurde um 1900 von sefardischen Juden, die einst aus der Türkei und Saloniki kamen, gegründet. kat

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025