Universität

Preise der »World Union of Jewish Students« in Berlin vergeben

Im Jahr 1924 wurde die World Union of Jewish Students (WUJS), der Weltkongress jüdischer Studierender, im belgischen Antwerpen gegründet. Ihr erster Präsident hieß Albert Einstein. 100 Jahre später trafen sich jüdische Studierende aus der ganzen Welt, um das Jubiläum der WUJS zu feiern und die besten jüdischen Aktivisten und nationalen Studierendenunionen 2024 auszuzeichnen. Anfang Januar dieses Jahres kamen sie dafür in Berlin zusammen.

Die aktuelle WUJS-Präsidentin, Yana Naftalieva, sagte zur Eröffnung der Gala: »Heute Abend feiern wir die außergewöhnlichen Leistungen eines jeden von euch – jüdische Studierendenführer aus der ganzen Welt – für die harte Arbeit und Hingabe, die ihr im vergangenen Jahr gezeigt habt.« Die Veranstaltung fand in den Räumen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin statt. Zu den Sponsoren des Abends zählten unter anderem der World Jewish Congress (WJC), das American Jewish Committee (AJC), die Jewish Agency for Israel und der Zentralrat der Juden in Deutschland.

Neun verschiedene Auszeichnungen und Sonderpreise

Zur »Union des Jahres« wurde die Australasian Union of Jewish Students (AUJS) gekürt, deren Vertreter auch den mit Abstand weitesten Anreiseweg nach Berlin gehabt hatten. »Im vergangenen Jahr hat diese Union außergewöhnliche Meilensteine erreicht, darunter eine Verdopplung ihrer Mitgliederzahl sowie eine Ausweitung auf neue Regionen und Universitäten, um das jüdische Studierendenleben zu stärken«, lobte Laudator Sam Kramer die Arbeit von AUJS.

Der »Politische Aktivist des Jahres« ist Luca Spizzichino aus Italien. Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), sagte über Spizzichino: »Diese Auszeichnung geht an einen Aktivisten, der sich national und international für die Sicherheit und das Wohlbefinden jüdischer Studierender auf dem Campus eingesetzt hat. Er führte wichtige Gespräche mit politischen und religiösen Führern, darunter Europaabgeordnete, Universitätsvertreter und sogar den Papst.«

Lesen Sie auch

Den »Hersch Lauterpacht Leader of the Year Award«, benannt nach einem Gründer der WUJS, erhielt die Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), Hanna Veiler. »Ihr Einsatz im Kampf gegen Antisemitismus und zur Stärkung jüdischer Studierender hat nicht nur dazu beigetragen, auf die Probleme aufmerksam zu machen, mit denen jüdische Studierende weltweit konfrontiert sind, sondern ihre bemerkenswerten Leistungen und ihr unermüdliches Engagement für Gerechtigkeit und Gleichheit inspirieren auch eine neue Generation von Führungspersönlichkeiten«, sagte Yoni Hammerman vom Jüdischen Weltkongress.

Zusätzlich wurden eine ganze Reihe weiterer Preise vergeben. Als »Kampagne des Jahres« wurden die Projekte »Jewish and Proud« der South African Union Of Jewish Students (SAUJS) sowie »Vibrant and Sustainable Jewish Future in the EU« der European Union of Jewish Students (EUJS) ausgewählt. Der »Albert Einstein Award for Unique Contribution« ging an die JSUD, nicht zuletzt für die Organisation des WUJS-Treffens in Berlin. Die National Union of Israeli Students (NUIS) erhielt den »Special Award for Resilience« und die Union des Étudiants Juifs de France (UEJF), die französische Union, den »Israel Engagement Award«.

Die Federación Mexicana de Jóvenes Judíos (FeMeJJ) aus Mexiko wurde für ihren internationalen Kongress für jüdische Aktivisten mit dem Award für die »Veranstaltung des Jahres« belohnt. Als »Emerging Leaders«, aufstrebende Führungspersönlichkeiten, wurden Daniel Frankel aus Südafrika, Jaqueline Smeke aus Mexiko und Eliáš Skála- Rosenbaum aus Tschechien ausgezeichnet.

Vertretung für 800.000 jüdische Studierende

WUJS hat 44 nationale und kontinentale Unterorganisationen und vertritt etwa 800.000 jüdische Studierende weltweit. Die Organisation hat ihren Sitz in Jerusalem. Die Leitung der WUJS liegt in den Händen eines Vorstands, der aus elf Personen besteht. Diese Vertreter werden auf der Generalversammlung der WUJS bestimmt. Neben der Präsidentin steht aktuell Shelly Wolkowicz als Geschäftsführerin an der Spitze der Organisation. js

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  09.09.2025 Aktualisiert

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025

Österreich

Eine Legende feiert den jüdischen Zusammenhalt

Vor genau 100 Jahren wurde der SC Hakoah erster Profi-Fußballmeister. Der Verein hatte damals eine Mannschaft von Weltrang. Es gibt ihn nach wie vor – nur etwas anders

von Stefan Schocher  07.09.2025

London

Heftige Gewalt gegen Beamte bei »propalästinensischem« Protest

Bei »propalästinensischen« Protesten kam es im Herzen Londons zu heftigen Ausschreitungen gegen Polizisten

 07.09.2025

Mallorca

»Die Freitagsgottesdienste sind sehr gut besucht«

Der neue Rabbiner Eliahu Bar-Geva über Gemeinsamkeiten und seine Pläne für die Zukunft der jüdischen Gemeinde auf der Ferieninsel

von Linn Vertein  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

USA

Aus Prinzip einfach

Wie die Kochbuchautorin Adeena Sussman die jüdische Küche noch populärer macht

von Sarah Thalia Pines  04.09.2025

Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche im AZ Zeno Campus-Krankenhaus in Knokke-Heist in Belgien.

Belgien

Antisemitischer Arzt diskriminiert jüdisches Mädchen

Der Radiologe notierte auf dem Diagnoseblatt »jüdisch (Israel)« und teilt in seinen Social-Media-Konten antisemitische Karikaturen

von Nicole Dreyfus  02.09.2025