Die orthodoxe jüdische Gemeinde in Florida will den Gouverneur des US-Bundesstaates überzeugen, ein geplantes Gesetz zur Sommerzeit nicht zu unterschreiben.
Träte das vom Parlament in Florida mit überwältigender Mehrheit gebilligte Gesetz in Kraft, würde in Florida das ganze Jahr über die sogenannte »daylight saving time« gelten, bei der die Uhren eine Stunde vorgestellt werden. Grund für den Plan sind hauptsächlich Hoffnungen der Tourismus-Industrie, von einer zusätzlichen hellen Stunde am Abend für diverse Aktivitäten zu profitieren.
Wie die jüdische Zeitung »Vos Iz Neis« berichtete, bereitet die Zeitumstellung orthodoxen Juden aber große Probleme. Daher hätten Agudath Israel of Florida und deren Direktor, Rabbi Moshe Matz, bereits Kontakt mit dem Governor aufgenommen, um ihren Standpunkt zu erläutern. Das berichtete die Jewish Telegraphic Agency unter Berufung auf die Zeitung.
Amida Bestimmte Gebete wie die Amida können nicht nach Sonnenaufgang gesprochen werden, und auch Tefillin dürfen nicht später angelegt werden. Im Winter könnte die Amida daher frühestens um 8.05 Uhr gesagt werden – zu spät für Berufstätige und Eltern von schulpflichtigen Kindern.
Außerdem würde eine zusätzliche Stunde vor Sonnenuntergang am Samstagabend beträchtliche Einbußen für jüdische Geschäfte bedeuten, die erst nach der Hawdala ihre Türen öffnen. In mehreren Staaten der USA gilt bereits jetzt schon das ganze Jahr über die Sommerzeit. ag