Der 75. Jahrestag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Mauthausen durch US-Truppen wird aufgrund der Corona-Pandemie nur in virtueller Form gefeiert.
Nach einem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag in der Kapelle der Gedenkstätte findet ab elf Uhr eine Gedenkfeier mit Statements von etwa 15 Zeitzeugen, Videobeiträgen und Musik statt, wie das Mauthausen-Komitee Österreich (MKÖ) als Veranstalter mitteilte. Auch der Präsident des Europaparlaments, David Sassoli, wird in einem Beitrag zu Wort kommen.
motto Die beiden Feiern unter dem Motto »Menschlichkeit ohne Grenzen« werden auf der Website des Mauthausen-Komitees übertragen, die Gedenkfeier darüber hinaus von ORF III. Das KZ Mauthausen, 20 Kilometer östlich von Linz, war das größte Konzentrationslager der Nationalsozialisten auf dem Gebiet Österreichs.
Angesichts der mehrheitlich weder deutschen noch österreichischen Opfer des KZs Mauthausen und seiner Außenlager habe das Gedenken einen hohen internationalen Stellenwert, so das MKÖ. Daher beginnt die Befreiungsfeier mit einer internationalen Begrüßung und der Verlesung des Mauthausen-Schwurs in mehreren Sprachen.
zeitzeugin Auch das zum achten Mal vom MKÖ veranstaltete »Fest der Freude« über die Befreiung von der NS-Terrorherrschaft am 8. Mai findet nicht wie üblich auf dem Wiener Heldenplatz, sondern nur virtuell statt. Prominentester Redner bei der von ORF III und MKÖ übertragenen Feier am Freitag ab 18 Uhr ist Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Als Zeitzeugin wird Erika Kosnar sprechen, die aus einer jüdischen Wiener Arbeiterfamilie kommt.
Am 3. Mai 1945 flohen die letzten SS-Angehörigen aus den Lagern Mauthausen und Gusen. Am 5. Mai traf ein Spähtrupp der US-Armee dort ein, am folgenden Tag befreiten Einheiten der 3. US Army etwa 40.000 Gefangene dieser Lager endgültig. kna