Organisation

Neue Spitze

Entschlossen: Wadim Schulman Foto: cc

Der Eurasisch-jüdische Kongress (EAJC) hat einen neuen Präsidenten. Am 24. November sprachen sich die Abgeordneten der Generalversammlung einstimmig für den aus der Ukraine stammende Unternehmer Wadim Schulman aus. Schulman, der sein Berufsleben als Bergmann begann, in den Wirren der Perestroika-Zeit zum Milliardär wurde und heute mit seiner Familie in Monaco lebt, tritt die Nachfolge des Kongress-Gründers Alexander Maschkewitsch an.

Als Zweig des Jüdischen Weltkongresses (WJC) vereint der EAJC unter seinem Dach die jüdischen Gemeinden von 21 Staaten in Osteuropa und Asien. Ziele des EAJC sind die Vernetzung der jüdischen Gemeinden und Organisationen weltweit, die Unterstützung Israels, der interreligiöse Dialog, die Förderung von Toleranz und der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.

Programm Schulman, der wegen des Todes seiner Mutter nicht zur Generalversammlung nach Jerusalem reisen konnte, war auf einem Bildschirm per Video-Übertragung zugeschaltet. Er bedankte sich bei den Abgeordneten für das Vertrauen und stellte einen Teil des Programms für die kommenden fünf Jahre seiner Amtszeit vor.

Aufmerksamkeit erregte vor allem die Präsentation eines Ausschnitts von Der dritte Weltkrieg hat begonnen. Die Fernsehserie, die Schulman als Produzent mitfinanziert, dokumentiert islamistischen Terror weltweit, unter anderem die Attentate auf die New Yorker Twin Towers im Jahr 2001 und auf eine Schule im südrussischen Beslan im Jahr 2004. Beobachter gehen davon aus, dass sich der neue Präsident in seiner Amtszeit gegen Islamismus und islamistischen Terror stark machen will. Sie beschreiben Schulman als entschlossen bis hin zur Kompromisslosigkeit.

Korrektur Das wäre eine deutliche Korrektur der EAJC-Politik. Denn Schulmans Vorgänger Maschkewitsch stammte aus Kasachstan. Ihm werden hervorragende Kontakte zur politischen und Wirtschafts-Elite des zentralasiatischen Landes nachgesagt. In Israel soll man Maschkewitsch deshalb nicht nur einmal gebeten haben, Türen in die muslimische Welt zu öffnen.

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

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