Premierminister Benjamin Netanjahu ist am Dienstag mit Ungarns Regierungschef Viktor Orbán zusammengetroffen. Netanjahu ist der erste israelische Regierungschef, der Ungarn seit dem Niedergang des Kommunismus 1989 besucht.
Vor Journalisten sagte Orbán in Budapest, dass Ungarn sich der Verbrechen im dunklen Kapitel seiner Geschichte bewusst sei. Die früheren Regierungen Ungarns hätten im Zweiten Weltkrieg ein Verbrechen begangen, als sie, statt die jüdische Gemeinschaft zu beschützen, mit den Nazis kollaborierten. Orbán versprach, dass seine Regierung alle Bürger des Landes verteidigen werde. Man verfolge in Sachen Antisemitismus eine Null-Toleranz-Politik.
Bedenken Netanjahu sagte, er habe mit Orbán über die Bedenken der jüdischen Gemeinde gesprochen. »Und er versprach mir, dass seine Regierung alles tun werde, um die Juden im Land zu schützen«, so Netanjahu.
Am Mittwochabend wollten beide Regierungschefs die Große Synagoge in der Dohany-Straße besuchen und mit führenden Mitgliedern der jüdischen Gemeinde sprechen.
Immer wieder gab es zuvor Streit um den geschichtlichen Umgang mit dem Hitler-Verbündeten Miklós Horthy. Und mit landesweit gehängten Plakaten wurde zuletzt der aus Ungarn stammende amerikanisch-jüdische Geschäftsmann George Soros diskreditiert. In Israel gab es Kritik an Netanjahus Besuch. Der Chef der Jesch-Atid-Partei, Yair Lapid, hatte eine Absage der Visite gefordert. ja