Belgien

Nach viereinhalb Jahren

Die Sicherheitsvorkehrungen zur Bekanntgabe der zwölf Geschworenen am Montag in Brüssel sind hoch. Foto: dpa

In Brüssel beginnt am Donnerstag der Schwurgerichtsprozess gegen Mehdi Nemmouche, den mutmaßlichen Attentäter des Anschlags auf das Jüdische Museum in Brüssel. Der heute 33-Jährige algerischer Herkunft erschoss am 25. Mai 2014 mit einer Schnellfeuerwaffe die Museumsbesucher Emanuel und Miriam Riva aus Israel sowie die französische Praktikantin Dominique Sabrier. Am nächsten Tag starb auch der Museumstechniker Alexandre Strens an den schweren Schussverletzungen.

Geschworene Am heutigen Montag hat nun die belgische Justiz die Namen der zwölf Geschworenen bekannt gegeben. Die Jury beim Prozess um den islamistischen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel wird aus acht Männern und vier Frauen bestehen.

Zur Berichterstattung über den Prozess werden ab Donnerstag rund 300 Journalisten aus aller Welt erwartet. Vor Gericht steht auch Nemmouches Helfer, der heute 30-jährige Nacer Bendrer.

Nemmouche soll im Jüdischen Museum zwei israelisches Touristen, eine Französin und einen Belgier erschossen haben.

Wie belgische Medien berichten, sollen bei dem Prozess rund 100 Zeugen gehört werden, unter anderem vier Journalisten, die in Syrien vom IS entführt und von Nemmouche dort bewacht wurden.

Der Präsident der belgisch-jüdischen Dachorganisation CCOJB, Yohan Benizri, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er befürchte, dass Nemmouches Anwälte versuchen werden, den antisemitischen Charakter des Attentats »herunterzuspielen«.

MOSSAD Die beiden Verteidiger, fügte Benizri hinzu, könnten sogar versuchen, die Fakten zu »verdrehen«, indem sie »völlig weit hergeholt« behaupten, der israelische Geheimdienst Mossad habe den Anschlag inszeniert.

»Wir wollen nicht, dass Mehdi Nemmouche ein Star wird. Er ist ein Terrorist«, sagte Benizri. Wie aus Justizkreisen verlautet, ist mit einem Ende des Prozesses nicht vor Ende Februar zu rechnen.  tok

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Ungarn

Wo der Wunderrabbi wirkt

Zur 100. Jahrzeit von Reb Shayele pilgern Tausende Chassidim nach Kerestir – im festen Glauben, dass seine Kraft bis heute fortlebt. Zu Besuch an einem Ort voller Hoffnung und Geschichte

von György Polgár  06.07.2025

Antisemitismus

Angriff auf Synagoge und Restaurant in Melbourne

Während etwa 20 Menschen Schabbat feierten, setzte ein Mann die Tür des Gebäudes in Brand. Kurz darauf wurde ein koscheres Restaurant gestürmt. Nun hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen

 06.07.2025 Aktualisiert

Belgien

»Gaza gleich Auschwitz«-Karikatur gewinnt Wettbewerb

Der erste Preis des Press-Cartoon-Belgium-Wettbewerbs ging in diesem Jahr an eine Zeichnung einer Landkarte, in der die Umrisse des Eingangstores von Birkenau auf die des Gazastreifens gelegt sind

von Michael Thaidigsmann  04.07.2025

Kommentar

Zürich sollte Francesca Albanese keine Bühne bieten

Die antisemitische UN-Sonderberichterstatterin tritt am Freitag in der Zürcher Zentralwäscherei auf - subventioniert durch die Steuerzahler der Stadt

von Ronny Siev  03.07.2025

Großbritannien

Unterhaus: Palestine Action als Terrororganisation eingestuft

Mitglieder der radikalen Anti-Israel-Gruppe waren im Juni auf einen britischen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen und hatten dort Flugzeuge beschädigt

 03.07.2025

Ukraine

Putins Krieg und Trumps Frieden

Während sich die Medienaufmerksamkeit auf Nahost konzentriert, bombardiert Russland weiterhin das Land. Nun schlägt sogar der US-Präsident neue Töne an

von Michael Gold  03.07.2025

Australien

Zwei Krankenpfleger, die damit drohten, jüdische Patienten zu töten, haben Arbeitsverbot

Im Februar sorgte ein TikTok-Video für Abscheu und Empörung, in dem zwei Krankenpfleger ihrem blanken Judenhass freien Lauf ließen. Nun stehen sie vor Gericht

 02.07.2025

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025