Wien

Museum erinnert an Kindertransporte

In Wien ist am Mittwochabend ein Museum eröffnet worden, das an die sogenannten Kindertransporte erinnert. Es ist all denen gewidmet, die 1938/39 in Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei und in Polen mehr als 10.000 hauptsächlich jüdischen Kindern halfen, der Tötungsmaschinerie des Nazi-Regimes zu entkommen und zu überleben.

Innerhalb von neun Monaten organisierten aufopfernde Menschen unter der Schirmherrschaft des Central British Fund nahezu 100 Bahnreisen, um Kinder unter 17 Jahren aus ihren Geburtsländern in Sicherheit zu bringen. Die Kinder kamen mit dem Zug nach Holland, setzten dann mit der Fähre nach Harwich über und erreichten schließlich – wiederum mit dem Zug – den Liverpooler Bahnhof in London.

Koffer Die Ausstellung zeigt Kunstdrucke und Bilder von Dingen, die die Kinder mit in die unbekannte Zukunft nach England nahmen. Jedes Kind durfte nur einen Koffer mitnehmen. Der Inhalt war streng vorgeschrieben – es durften keine Schmuck- oder Wertgegenstände, kein Geld, keine Musikinstrumente oder Kameras mitgenommen werden.

Meist fuhren die Züge mitten in der Nacht ab. Die Eltern erfuhren den Termin nur kurz zuvor, und es gab keine Zeit für lange Verabschiedungen. Die wenigen Gegenstände, die die Kinder mitnahmen, waren oft die letzte Erinnerung an ihre Eltern. Mehr als zwei Drittel der geretteten Kinder haben ihre Eltern nie wieder gesehen.

Das Museum »Für das Kind« ist weltweit das einzige seiner Art. Es ist im Haus Radetzkystraße 5 (3. Bezirk) untergebracht. Dort wohnten Anfang der 40er-Jahre 380 Juden in einem Massenquartier, bevor sie ins Vernichtungslager deportiert wurden. ja

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Jerusalem

Zerstrittene Zionisten

Der Zionistische Weltkongress tagt zum 39. Mal seit seiner Gründung im Jahr 1897 durch Theodor Herzl. Doch das Treffen droht zum Fiasko für die Organisation zu werden. Die Hintergründe

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025