Uman-Wallfahrt

Moldau verweigert jüdischen Pilgern Landegenehmigung

Vor der Pandemie kamen jedes Jahr rund 30.000 Pilger zu Rosch Haschana nach Uman (Herbst 2017). Foto: REUTERS

Die traditionelle Wallfahrt strengreligiöser Juden ins ukrainische Uman stößt erneut auf Schwierigkeiten. Moldau verweigere orthodoxen Juden die Einreise über den Flughafen Chisinau, berichteten israelische Medien (Sonntagabend) unter Berufung auf einen israelischen Reiseveranstalter. Seit Ausbruch des Ukrainekriegs im Februar 2022 sind Flüge in die Ukraine unterbrochen.

Man suche derzeit nach alternativen Reiserouten, so die Reiseagentur Netivim Tours, die sich auf Uman-Reisen für jüdische Pilger spezialisiert hat. Betroffen sind demnach 15.000 orthodoxe Juden, die über den Anbieter Flugtickets gebucht hatten, etwa die Hälfte der erwarteten Pilger. Alternative Routen könnten über Polen oder Rumänien führen.

Traditionell pilgern jeweils zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana, das in diesem Jahr am Abend des 2. Oktober beginnt, Zehntausende gläubige Juden ins ukrainische Uman zum Grab des Rabbiners Nachman (1772-1810), eines Begründers der strengreligiös-jüdischen Strömung des Chassidismus.

Wallfahrt ans Grab von Rabbiner Nachman

Laut Bericht der Zeitung »Haaretz« (Sonntagabend) steht die Union der Brazlawer Chassidim in Uman seit mehreren Monaten in intensivem Kontakt mit der moldauischen Regierung, um Flüge für die Pilger zu ermöglichen. Demnach hatten moldauische Behörden zunächst eine Liste mit Einreisebedingungen an die Gruppe übergeben, dann aber beschlossen, die Flüge nicht zu genehmigen. Sie begründeten dies mit Sicherheitsbedenken.

Im vergangenen Jahr hatten sowohl israelische als auch ukrainische Behörden aufgrund des anhaltenden Kriegs vor Reisen nach Uman gewarnt. Dennoch hatten sich laut Medienberichten rund 22.000 Juden auf die Pilgerfahrt begeben.

Mit dem Neujahrsfest beginnt der jüdische Festmonat Tischri, in den auch der höchste jüdische Feiertag, der Versöhnungstag Jom Kippur (Vorabend des 12. Oktober), sowie das achttägige Laubhüttenfest (Sukkot) und das Fest der Thora-Freude (Simchat Tora) fallen.

Spanien

»Mango«-Gründer Isak Andic stirbt bei Bergunfall

Andic galt als einer der reichsten Männer Spaniens

 15.12.2024

Amsterdam

Spätherbst in Mokum

Einen Monat nach der Hetzjagd auf israelische Fußballfans diskutieren die Niederlande über Antisemitismus. In der jüdischen Gemeinschaft bleibt eine fundamentale Unsicherheit

von Tobias Müller  12.12.2024

Schweiz

Fünf Übergriffe auf Juden an einem Wochenende in Zürich

Die jüdische Gemeinschaft der Schweiz ist zunehmend verunsichert - der Antisemitismus hat ein Allzeithoch erreicht

 11.12.2024

Osteuropa

Der Zauber von Lublin

Isaac Bashevis Singer machte die polnische Stadt im Roman weltberühmt – jetzt entdeckt sie ihr jüdisches Erbe und bezieht es in die Vorbereitungen auf das Europäische Kulturhauptstadtjahr 2029 mit ein

von Dorothee Baer-Bogenschütz  10.12.2024

Sofia

Nach Nichtwahl ausgeschlossen

Bulgarien steckt in einer politischen Dauerkrise - und mittendrin steht ein jüdischer Politiker, den seine Partei jetzt ausschloss

von Michael Thaidigsmann  09.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Österreich

Jüdisch? Arabisch? Beides!

Mit »Yalla« widmet sich das Jüdische Museum Hohenems einer komplexen Beziehungsgeschichte

von Nicole Dreyfus  07.12.2024

Australien

Anschlag auf Synagoge »völlig vorhersebare Entwicklung«

Die jüdische Gemeinde in Australien steht unter Schock. Auf die Synagoge in Melbourne wurde ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen laufen

 06.12.2024

Streit um FPÖ-Immunität

Jüdische Studenten zeigen Parlamentspräsidenten an

Walter Rosenkranz habe Ansuchen der österreichischen Staatsanwaltschaft auf Aufhebung der Immunität von drei FPÖ-Parteifreunden verschleppt.

von Stefan Schocher  05.12.2024