In den USA ist ein Mann verhaftet worden, den die Ermittler verdächtigen, am vergangenen Wochenende einen Brandanschlag auf eine Synagoge verübt zu haben. Der 26-Jährige wurde am Mittwoch festgenommen. Zuvor hatte die Polizei im Auto des Mannes Kleidungsstücke gefunden, die offenbar identisch sind mit denjenigen, die der Täter in der Nacht von Samstag auf Sonntag getragen hatte.
Bei dem Brandanschlag auf die Gemeinde Temple Ner Tamid in Bloomfield im Bundesstaat New Jersey war der Täter von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Gegen 3.20 Uhr hatte er einen Molotowcocktail entzündet und ihn auf die Eingangstür des Gotteshauses geworfen. Anschließend flüchtete er zu Fuß. Bei dem Angriff trug der Mann eine Maske und einen Pullover, auf dem ein Totenkopf-Symbol zu sehen war. Da die Glastür der Synagoge gesichert war, konnte der Brandsatz keinen nennenswerten Sachschaden verursachen.
Bloomfield ist eine Kleinstadt mit rund 50.000 Einwohnern, rund 30 Kilometer westlich von New York. Der Tatverdächtige stammt aus dem Nachbarort Clifton.
Staatsanwalt Philip Sellinger sagte in einer Erklärung: »Niemand sollte sein Leben gefährdet sehen, wenn er seinen Glauben ausübt.« Sollte dem Verhafteten die Tat nachgewiesen werden, droht ihm eine Gefängnisstrafe von mindestens fünf Jahren und eine Geldstrafe von 250.000 Dollar.
NUMMERNSCHILD Der Vorsitzende der Synagogengemeinde, Josh Katz, lobte die Behörden für ihren Ermittlungserfolg. »Die Vorstellung, dass eine Person, die versucht hat, unsere Synagoge niederzubrennen, da draußen ist und zurückkehren könnte, war kein angenehmer Gedanke«, erklärte Katz. Ein Mitarbeiter der Gemeinde hatte am Sonntagmorgen, als Kinder zum Religionsunterricht kamen, zerbrochenes Glas und verschüttetes Benzin in der Nähe des Eingangs entdeckt.
Die Polizei konnte das Nummernschild eines Autos, welches wenige Augenblicke vor dem Anschlag an der Synagoge vorbeigefahren war, identifizieren und kam dem mutmaßlichen Täter so auf die Schliche. Über die möglichen Motive für den Anschlag und die Hintergründe des 26-Jährigen wurde zunächst noch nichts bekannt. mth