Frankreich

Macron würdigt Nazi-Jäger Serge und Beate Klarsfeld

Wurden im Pariser Elysée-Palast geehrt: Beate und Serge Klarsfeld Foto: dpa

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in Paris die Nazi-Jäger Beate (79) und Serge Klarsfeld (83) für ihre jahrzehntelange Arbeit geehrt. Wie französische Medien berichteten, verlieh er bereits am Montagabend Serge Klarsfeld bei einer Zeremonie im Pariser Elysée-Palast das Große Kreuz der Ehrenlegion und seiner Frau Beate den Nationalen Verdienstorden.

Die Feier fand ganz bewusst in kleinem Rahmen statt. Nur Angehörige und Freunde nahmen teil, unter ihnen Frankreichs Oberrabbiner Haïm Korcia.

NS-Verbrecher Serge und Beate Klarsfeld trugen maßgeblich dazu bei, dass mehrere untergetauchte NS-Verbrecher und Kollaborateure aufgespürt und festgenommen werden konnten, unter ihnen Klaus Barbie, der frühere Gestapo-Chef von Lyon.

Es gelang ihnen auch, SS-Hauptsturmführer Alois Brunner ausfindig zu machen, der als Leiter eines SS-Sonderkommandos zwischen 1939 und 1945 für die Deportation von 128.500 Juden mitverantwortlich war. Brunner hielt sich jahrzehntelang unter dem Namen Georg Fischer in Damaskus versteckt, doch die syrische Regierung verweigerte seine Auslieferung.

In Deutschland machte Beate Klarsfeld vor allem im November 1968 Schlagzeilen, als sie auf dem Podium des CDU-Parteitags dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wegen seiner NS-Vergangenheit eine Ohrfeige gab. Im März 2012 kandidierte Klarsfeld für Die Linke bei der Bundespräsidentenwahl gegen Joachim Gauck.

Biografie Serge Klarsfeld wurde 1935 als Kind jüdischer Eltern in Bukarest geboren. 1940 floh die Familie nach Frankreich. In Nizza entging Serge Klarsfeld 1943 nur knapp der Festnahme durch die Gestapo. Doch sein Vater wurde deportiert und in Auschwitz ermordet.

Nach der Schoa studierte Serge Klarsfeld Politikwissenschaft und Jura und wurde Anwalt in Paris. 1960 lernte er die gebürtige Berlinerin Beate Künzel kennen, die als Au-pair-Mädchen für ein Jahr nach Paris gekommen war und dort mit den Folgen des Holocausts konfrontiert wurde. 1963 heirateten die beiden und setzten sich seitdem gemeinsam dafür ein, dass NS-Verbrecher gefasst werden. ja

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025