In Litauen ist erstmals der Gedenktag für Menschen begangen worden, die im Zweiten Weltkrieg litauische Juden gerettet haben. Bei einer Gedenkveranstaltung an der Universität Vilnius wurde am Mittwoch an 1 785 Menschen erinnert, deren Namen bei einer Zeremonie laut verlesen wurden.
Daran nahmen neben Nachkommen der Judenretter auch Vertreter der jüdischen Gemeinde des baltischen EU-Landes, die Botschafter mehrerer Länder und Litauens Regierungschefin Ingrida Simonyte teil. Der 15. März war Ende 2022 vom litauischen Parlament als Gedenktag für festgelegt worden.
Litauen wurde im Zweiten Weltkrieg abwechselnd von der Sowjetunion und Nazi-Deutschland besetzt. Während der deutschen Besatzung zwischen 1941 und 1944 ermordeten die Nationalsozialisten und einheimische Helfer mehr als 90 Prozent aller damals rund 200 000 in Litauen lebenden Juden. dpa