Interreligiöser Dialog

Koscher im Vatikan

Papst Franziskus Foto: dpa

Papst Franziskus hat am Donnerstag eine jüdische Delegation aus seinem Heimatland Argentinien zu einem privaten Mittagessen empfangen. Wie italienische Medien berichteten, lieferten die Besitzer des Koscher-Restautants »BaGhetto« römisch-jüdische Spezialitäten ins Santa-Marta-Gästehaus im Vatikan.

Die Delegation wurde von Rabbi Abraham Skorka, dem Rektor des Lateinamerikanischen Rabbinerseminars, geleitet. Er ist ein langjähriger Freund des Papstes. Der Geschäftsführer des Lateinamerikanischen Jüdischen Kongresses, Claudio Epelman, der das Treffen gemeinsam mit Skorka organisiert hatte, sagte, der Papst habe seine Hoffnung ausgedrückt, dass das Treffen »helfen wird, die Saat zu fördern, die wir gemeinsam gepflanzt haben«. Franziskus habe betont, dass er sich sehr freue, im Mai nach Israel zu reisen. Er habe »große Erwartungen«.

Psalm Epelman, der beim Jüdischen Weltkongress für den Dialog mit der katholischen Kirche zuständig ist, sagte, der Papst habe am Ende des Mittagessens mit den jüdischen Gästen einen Psalm angestimmt – auf Hebräisch.

Der Vatikan gab bekannt, der Termin für das Treffen sei bewusst gewählt worden, um sich auf den sogenannten Tag des Judentums vorzubereiten. Den begeht die katholische Kirche in Italien, Polen, Österreich und den Niederlanden seit 1990 am 17. Januar.

Skorka, der mit Franziskus gemeinsam ein Buch geschrieben hatte, als dieser noch Erzbischof von Buenos Aires war, hielt ebenfalls am Donnerstag an der Päpstlichen Universität Gregoriana eine Gastvorlesung. Dabei sprach er über den katholisch-jüdischen Dialog aus lateinamerikanischer Perspektive. jta/ja

Kommentar

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