Brüssel

»Körper und Seele machen nicht mehr mit«

Die amtierende EUJS-Präsidentin Avital Grinberg Foto: Alexandre Liebhaberg

Brüssel

»Körper und Seele machen nicht mehr mit«

Überraschend will die Deutsche Avital Grinberg nun doch nicht mehr für den EUJS-Vorsitz kandidieren

 08.08.2023 16:02 Uhr

Avital Grinberg, die amtierende Präsidentin des europäischen jüdischen Studierendenbundes EUJS, hat ihre Bewerbung für ein neues Mandat überraschend zurückgezogen. Am Montagabend postete sie in den sozialen Netzwerken ein Statement, in dem sie den Verzicht auf das Amt der in Brüssel ansässigen Organisation bekanntgab.

Die Neuwahl des Präsidiums soll am 18. August stattfinden. Grinberg, die seit einem Jahr amtiert, gab als Grund für den Rückzug Erschöpfung nach einem anstrengenden und ereignisreichen Jahr als EUJS-Vorsitzende an. »Ich merke nun, wie mein Körper und meine Seele nicht mehr in der Lage sind, sich auf zwei weitere Jahre EUJS-Präsidentschaft einzulassen«, schrieb die 27-Jährige auf Instagram.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen hatte sie sich letzte Woche noch stolz auf das im vergangenen Jahr Erreichte gezeigt und gesagt: »Es war ein sehr großes Jahr, wir haben viel erreicht, und ich habe viel gelernt. Es gab Erfolgserlebnisse, die in die Geschichte dieser Organisation eingegangen sind. So kann die EUJS Mittel an Studierendenverbände vergeben, und auf diese Weise können wir lokales jüdisches Leben finanziell unterstützen. Wir haben eine neue Jüdische Studierendenunion in Dänemark gegründet. Oder auch unsere Klage gegen Twitter, die wir gemeinsam mit HateAid eingereicht haben.«

Grinberg fügte hinzu: »Wir haben gerade erst angefangen, und jetzt geht es erst richtig los. Ich möchte sichergehen, dass das, was wir aufgebaut haben, auch passiert.« Sie hatte für die Wahl zur neuen Präsidentin jedoch auch eine Gegenkandidatin: Die Französin Emma Hallali, bislang schon Vizepräsidentin, hat sich ebenfalls um das Führungsamt der Dachorganisation jüdischer Studierendenverbände in Europa beworben. Nach dem Rückzug der Deutschen dürfte der Europarechtlerin die EUJS-Präsidentschaft nicht mehr zu nehmen sein. mth

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Ungarn

Wo der Wunderrabbi wirkt

Zur 100. Jahrzeit von Reb Shayele pilgern Tausende Chassidim nach Kerestir – im festen Glauben, dass seine Kraft bis heute fortlebt. Zu Besuch an einem Ort voller Hoffnung und Geschichte

von György Polgár  06.07.2025

Antisemitismus

Angriff auf Synagoge und Restaurant in Melbourne

Während etwa 20 Menschen Schabbat feierten, setzte ein Mann die Tür des Gebäudes in Brand. Kurz darauf wurde ein koscheres Restaurant gestürmt. Nun hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen

 06.07.2025 Aktualisiert

Belgien

»Gaza gleich Auschwitz«-Karikatur gewinnt Wettbewerb

Der erste Preis des Press-Cartoon-Belgium-Wettbewerbs ging in diesem Jahr an eine Zeichnung einer Landkarte, in der die Umrisse des Eingangstores von Birkenau auf die des Gazastreifens gelegt sind

von Michael Thaidigsmann  04.07.2025

Kommentar

Zürich sollte Francesca Albanese keine Bühne bieten

Die antisemitische UN-Sonderberichterstatterin tritt am Freitag in der Zürcher Zentralwäscherei auf - subventioniert durch die Steuerzahler der Stadt

von Ronny Siev  03.07.2025

Großbritannien

Unterhaus: Palestine Action als Terrororganisation eingestuft

Mitglieder der radikalen Anti-Israel-Gruppe waren im Juni auf einen britischen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen und hatten dort Flugzeuge beschädigt

 03.07.2025

Ukraine

Putins Krieg und Trumps Frieden

Während sich die Medienaufmerksamkeit auf Nahost konzentriert, bombardiert Russland weiterhin das Land. Nun schlägt sogar der US-Präsident neue Töne an

von Michael Gold  03.07.2025

Australien

Zwei Krankenpfleger, die damit drohten, jüdische Patienten zu töten, haben Arbeitsverbot

Im Februar sorgte ein TikTok-Video für Abscheu und Empörung, in dem zwei Krankenpfleger ihrem blanken Judenhass freien Lauf ließen. Nun stehen sie vor Gericht

 02.07.2025

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025