Kanada

Kippa-Verbot für Lehrer

Bald ohne Kippa im öffentlichen Dienst? Foto: Thinkstock

Die Regierung der kanadischen Provinz Québec hat vergangene Woche eine sogenannte Werte-Charta vorgelegt. Demnach sollen Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes weder Kleidung noch andere Symbole tragen dürfen, die ihre religiöse Überzeugung zeigen.

Die »Charte des Valeurs Quebecoises« soll festschreiben, dass die Provinz ein säkularer und religiös neutraler Staat ist. Die Regierung von Premierministerin Pauline Marois – die 64-Jährige ist Vorsitzende der separatistischen Parti Québécois – sieht darin ein Mittel, in der von Einwanderung und zahlreichen Ethnien geprägten Gesellschaft »sozialen Frieden zu bewahren und Harmonie zu fördern«.

Parlament Die Charta muss noch vom Parlament verabschiedet werden. Falls sie Gesetz wird, dürfen Quebécs Staatsdiener keine Kippa mehr tragen und auch nicht Hijab, Burka, Turban oder große christliche Kreuze. Das Verbot gilt für Mitarbeiter von Ministerien und staatlichen Organisationen sowie für Richter, Polizisten und Staatsanwälte, Lehrer an staatlichen Schulen, Mitarbeiter von Kindergärten, Krankenhäusern, Sozialdiensten sowie für Angestellte der Kommunen.

Starke Kritik an den Plänen kommt aus der muslimischen und der jüdischen Gemeinde. Die Organisation B’nai Brith Canada und das Centre for Israel and Jewish Affairs (CIJA) sehen das geplante Verbot im Widerspruch zur kanadischen Charta der Rechte und Freiheiten sowie der Menschenrechtscharta der Provinz Québec.

Die Pläne seien »inakzeptabel und diskriminierend«; sie förderten genau das, was sie angeblich verhindern wollen: eine Spaltung der Gesellschaft. »Die Trennung von Staat und Kirche ist fest verwurzelt, es braucht keine neuen Gesetze«, erklärte das CIJA. ja

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025