USA

Junger Israeli in Memphis erschossen - Eltern vermuten Hassverbrechen

Broek wurden nach seiner Ankunft erschossen, die Ermittlungen dauern an. Foto: Getty Images/iStock

Nach dem Mord an einem jungen Israeli in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee hat die Polizei einen Jugendlichen festgenommen. Wie US-Medien berichten, wurde ein namentlich ungenannter 17-Jähriger wegen Mordes ersten Grades in Verbindung mit einem Raubüberfall angeklagt. Die Eltern des Opfers vermuten allerdings ein anderes Motiv.

Familie und Freunde haben eine Woche nach dem Mord, der am 22. November geschah, eine Erklärung veröffentlicht, die nahelegt, dass der 21-jährige Aviv Broek in eine Falle gelockt und ermordet wurde, weil er Israeli und Jude war. Sie glauben, dass Israel-Hass und Aufrufe zur »Globalisierung der Intifada« das Motiv waren.

Broek, der die israelische und britische Staatsbürgerschaft besaß, und der in Memphis bei einem Schlüsseldienst arbeitete, sei nachts angerufen und an einen verlassenen Ort bestellt worden, wo er dann erschossen wurde, werden unbestätigte Quellen zitiert. Auch sei sein israelischer Pass verschwunden, während seine Brieftasche und sein britischer Pass bei der Leiche gefunden wurden.

Er habe sich in den USA sicherer gefühlt

Weil die Polizei den Fall als Raubmord eingestuft habe, forderten die Eltern vom FBI, den Tod ihres Sohnes als antisemitisches Hassverbrechen zu untersuchen.

Broek, der in Rehovot, Israel, geboren wurde, war laut Angaben von Eltern und Freunden vor neun Monaten in die USA gekommen, weil er sich dort »sicherer« gefühlt habe, nachdem er bei den Massakern des 7. Oktober 2023 in Israel einen engen Freund verloren habe.

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Die Erklärung der Eltern wird mit den Worten zitiert: »Unser Sohn wurde als zionistischer Jude, der Amerika besuchte, ermordet, und wir fragen uns, ob Zionisten in Amerika sicher sind. Wir sind am Boden zerstört. Wir möchten wissen, ob die israelische Regierung Zionisten davon abraten muss, Amerika zu besuchen. Ein Chabad-Rabbiner wurde in den Vereinigten Arabischen Emiraten ermordet, und ein israelischer Zionist wurde als Schlosser in den USA ermordet. Heute findet ein weltweiter Dschihad gegen die Juden statt, und wir wollen wissen, ob die Intifada bis nach Memphis ausgeweitet wurde. Wir haben nichts von der Polizei gehört, wir haben auch nichts von der britischen Regierung, der israelischen Regierung oder gar der amerikanischen Regierung gehört. Sind wir noch sicher?« sal

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

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