Iran

Juden vor Neujahrsfest zu Vorsicht aufgerufen

Ein Mitglied der Jüdischen Gemeinde Teheran betet in einer Teheraner Synagoge (2006). Foto: picture-alliance/ dpa

Angesichts der angespannten Lage im Iran hat die jüdische Gemeinde in Teheran ihre Mitglieder zu besonderer Vorsicht während des jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana aufgerufen.

Die Gläubigen sollten sich bitte nicht während des Feiertags und seiner Gebete auf den Straßen versammeln, heißt es laut »Jerusalem Post«. Die Gemeinde kündigte an, mit der Polizei zusammenzuarbeiten, um ein sicheres Neujahrsfest zu gewährleisten.

Juden im Iran werden massiv diskriminiert, vor Gericht gilt ihre Stimme weniger als die von muslimischen Iranern und sobald Juden im Iran sich positiv über Israel äußern würden, droht ihnen Gefahr für Leib und Leben.

Hintergrund ist der Jahrestag des Todes von Mahsa Amini, die am 16. September 2022 unter ungeklärten Umständen in Polizeigewahrsam gestorben war. Sie war zuvor von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie sich nicht an die Vorschriften zum islamischen Kopftuch gehalten habe.

Die jüdische Gemeinde in Teheran sei seit Jahrtausenden im Iran verwurzelt. Sie habe in der Vergangenheit Bewunderung und Neid für ihr Engagement für die nationalen Interessen des Landes auf sich gezogen, so die Nachricht laut Bericht.

Angesichts der jüngsten Spannungen müsse die Gemeinde wachsam bleiben gegenüber »möglichen Störungen durch externe, dem Iran feindlich gesinnte Organisationen«.

Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden außerdem dazu aufgerufen, nicht an den Demonstrationen im Gedenken an Amini teilzunehmen. kna

Meinung

Null Toleranz für Gewaltaufrufe

Ein Großereignis wie der Eurovision Song Contest darf keine Sicherheitslöcher zulassen, findet unsere Schweiz-Redakteurin Nicole Dreyfus

von Nicole Dreyfus  07.05.2025

Eurovision Song Contest

Israelische Sängerin Yuval Raphael wird von der Schweiz nicht extra geschützt

Die Basler Sicherheitsbehörden wissen um die angespannte Lage, das Sicherheitsrisiko in der Schweiz ist hoch

von Nicole Dreyfus  06.05.2025

Interview

»Wir sind ein Impulsgeber«

Zentralratspräsident Josef Schuster über die Internationale Task Force gegen Antisemitismus J7, den deutschen Vorsitz und ein Treffen in Berlin

von Philipp Peyman Engel  05.05.2025

Ukraine

Mit Tränen in den Augen

Die Weltordnung zerfällt, doch eine sinnvolle Gestaltung des 80. Jahrestags zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist möglich, sagt unser Autor

von Vyacheslav Likhachev  04.05.2025

Österreich

Pita und Krautrouladen

Haya Molcho hat sich im Laufe der Jahre von Wien aus ein Imperium erkocht. Ein Gespräch über Familie, Politik und Balagan in der Küche

von Nicole Dreyfus  04.05.2025

Florenz

Judenretter und Radsportheld

Als Gigant der Landstraße ging Gino Bartali in die Geschichte des Radsports ein. Was der im Jahr 2000 gestorbene Italiener abseits der Rennen leistete, nötigt mindestens ebenso viel Respekt ab

von Joachim Heinz  02.05.2025

Japan

Jüdisch in Fernost

Etwa 1500 Juden sind im Land der aufgehenden Sonne zu Hause. Koscheres Leben ist schwierig. Und sogar hier hat sich seit dem 7. Oktober 2023 einiges verändert

von Eugen El  01.05.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025