USA

Juden in den USA wünschen sich Dialog mit neuem Papst

Rabbi Joshua Stanton Foto: picture alliance/AP Photo

Jüdische Vertreter in den USA hoffen auf Impulse des neuen Papstes für den interreligiösen Dialog. Rabbi Joshua Stanton, stellvertretender Vizepräsident für glaubensübergreifende Initiativen der Jewish Federations of North America, verwies laut dem Portal »Jewish News Syndicate« (Donnerstag Ortszeit) auf die Herkunft von Leo XIV. aus Chicago mit seiner großen jüdischen Bevölkerung. Er gehe deshalb davon aus, dass der neue Papst »ein intuitives Bewusstsein und ein Verständnis für die jüdische Gemeinschaft und jüdisches Leben besitzt«.

Der bisherige Kardinal Robert Prevost, den die Kardinäle in Rom am Donnerstag zum ersten US-amerikanischen Papst gewählt hatten, habe den Ruf eines »effektiven Managers und Pragmatikers«, so Stanton. Er gelte aber auch als »weniger offenherzig als viele seiner Vorgänger«. In seiner Eröffnungsansprache auf dem Petersplatz habe er von Dialog gesprochen, »ohne genauer zu erläutern, mit wem er den Dialog sucht«. Dies weise aber auch darauf hin, dass Leo XIV. ein religiöser Führer sei, der wichtige Veränderungen leise ins Werk setze.

60 Jahre »Nostra aetate«

Stanton äußerte die Hoffnung, dass Leo XIV. auf der Grundlage des Konzilsdokuments »Nostra aetate«, mit dem die katholische Kirche vor 60 Jahren neue Beziehungen zu den Religionen einleitete, das Verhältnis zwischen Kirche und Judentum vertiefen werde.

Robert Spitzer und Daniel S. Mariaschin, Präsident und CEO der jüdischen Vereinigung B’nai B’rith International, erklärten: »Wir freuen uns darauf, in dem neuen Pontifikat weiterhin äußerst eng mit der katholischen Kirche und Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, in einer Zeit mannigfacher gemeinsamer Herausforderungen.«

Ähnlich äußerte sich der Direktor für interreligiöse Angelegenheiten des American Jewish Committee, Rabbi Noam Marans. Im 60. Jahr von »Nostra aetate« feiere man die positive Entwicklung der katholisch-jüdischen Beziehungen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Papst Leo XIV. solle die bisherigen Erfolge sichern und erweitern.

Auch die Israel Heritage Foundation hatte dem neuen Kirchenoberhaupt am Donnerstag zu seiner Wahl gratuliert. Sie sei eine wichtige Gelegenheit für die USA, die den weltweiten Frieden und die Einigkeit auf der Welt fördern könne.

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025

Glastonbury Festival

Kritik an antiisraelischen Parolen

Neben der Musik sorgt Hetze gegen Israel für Aufsehen – mit Folgen für die BBC, die alles live übertragen hat

 29.06.2025

Glastonbury

Bob Vylan ruft »Death, death to the IDF« – BBC überträgt es

Beim größten Open Air Festival Großbritanniens rufen Musiker antiisraelische Parolen

 28.06.2025

Militär

Name des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk von US-Kriegsschiff gestrichen

Das nach Milk benannte Versorgungsschiff heißt jetzt »USNS Oscar V. Peterson«

 28.06.2025

Meinung

Francesca Albaneses Horrorshow

Die UN-Berichterstatterin verharmlost den Hamas-Terror und setzt die Israelis mit den Nazis gleich. Mit ihren Ansichten tourt sie nun durch die Schweiz

von Nicole Dreyfus  30.06.2025 Aktualisiert

Aufarbeitung

Brasilien entschädigt Familie von jüdischem Diktaturopfer

Vladimir Herzog gehört zusammen mit dem ehemaligen Abgeordneten Rubens Paiva zu den bekanntesten Diktaturopfern

 27.06.2025

Buenos Aires

Anschlag auf Juden in Argentinien: Prozess nach mehr als 30 Jahren

Am 18. Juli 1994 waren beim Anschlag auf das jüdische Kulturzentrum AMIA 85 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden

 27.06.2025

USA

Die Social-Media-Bändigerin

Die pro-israelische Influencerin Montana Tucker liefert Lehrstücke der modernen Kommunikation im Akkord. Zeit, sich die junge Frau, die mit Tanzvideos berühmt wurde, genauer anzusehen

von Sophie Albers Ben Chamo  26.06.2025

Balkan

Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

Über eine Tagung der Europäischen Rabbinerkonferenz in Sarajevo kam es zum judenfeindlichen Eklat. Mit der jetzt erfolgten Entschuldigung ist der Fall indes noch nicht bereinigt

 26.06.2025