Film

Istvan Szabo setzte »Zeichen gegen das Vergessen«

Istvan Szabo Foto: picture alliance / Captital Pictures

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den ungarischen Regisseur und Oscar-Gewinner Istvan Szabo zu dessen 85. Geburtstag als »einen der kreativsten europäischen Autorenfilmer« gewürdigt. In seinen Filmen reflektiere er die Beziehung zwischen Macht, Gewalt und Kunst und setze sich mit dem Nationalsozialismus auseinander, so Steinmeier in einem am Freitag verbreiteten Schreiben einen Tag vor dem Geburtstag des Regisseurs.

»Sie wissen um die Abgründe des Menschen - Sie haben sie gesehen und am eigenen Leibe erfahren. Sie wissen, was es bedeutet, wenn Menschenrechte und Menschenwürde durch den Staat zerstört werden«, so der Bundespräsident. Szabo zeige in »Mephisto«, »Oberst Redl« und »Hanussen« gesellschaftliche Auswirkungen autoritärer Systeme auf Einzelne.

Mit »Mephisto« (1981) gewann Szabo den Oscar für den besten ausländischen Film, in dem Klaus-Maria Brandauer die Hauptrolle hatte. Die Vorlage für die Figur des Schauspielers in der NS-Zeit in dem Film stammt aus dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann.

Auf der Berlinale lief 2002 »Taking Sides - Der Fall Furtwängler«, ein Film über die Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg und den Weg zu einem Prozess gegen den Dirigenten Wilhelm Furtwängler.

»Damit sich unsere Seele erinnert« - so habe der Regisseur einmal das beschrieben, was einen guten Film ausmache, erklärte Steinmeier an die Adresse Szabos: »Sie haben mit Ihrer Arbeit in besonderer Weise Zeichen gegen das Vergessen gesetzt und wichtige Aufklärungsarbeit geleistet.« kna

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