Antisemitismus

Islamistische Jugendliche sollen Angriffe auf Juden geplant haben

Foto: picture alliance / CHROMORANGE

Nach dem Messerangriff auf einen Bischof und einen Priester in Sydney sollen vier Jugendliche den Kauf von Waffen für Angriffe auf Juden geplant haben. Australische Medien berichteten Anfang der Woche unter Berufung auf Polizeidokumente, insgesamt seien fünf Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren in der vergangenen Woche einem Gericht in Sydney vorgeführt worden. Ihnen werde unter anderem eine Verschwörung zu einem terroristischen Akt zur Last gelegt.

Den Ermittlern zufolge waren die Jugendlichen Anhänger einer religiös motivierten, gewalttätigen extremistischen Ideologie und Teil eines Netzwerks, zu dem auch ein 16-jähriger Jugendlicher gehörte, der am 15. April den assyrisch-orthodoxen Bischof Mar Mari Emmanuel niedergestochen haben soll. Der Gottesdienst wurde live im Internet übertragen.

Vier der in der vergangenen Woche beschuldigten Jungen – ein 15-Jähriger, ein 16-Jähriger und zwei 17-Jährige – sollen die verschlüsselte Messaging-App Signal zur Planung ihres Angriffs verwendet haben. Darin sprachen sie auch über den Kauf von Waffen und den Ablauf der Tat.

»Ich will sterben und ich will töten ... Ich bin einfach aufgeregt ... Ist euer Plan, geschnappt zu werden, zu sterben oder zu fliehen?«, soll ein 17-Jähriger am 20. April in einem Gruppenchat gesagt haben.

Der 16-Jährige soll geantwortet haben: »Wir ziehen es vor zu fliehen, aber was auch immer passiert, es ist das Qadr (Vorherbestimmung) Allahs«, berichteten die Zeitungen. Die Medienabteilung der Polizei von New South Wales teilte am Montag mit, sie könne die Richtigkeit der Berichte nicht bestätigen.

Der 16-jährige Verdächtige des Messerangriffs auf die Geistlichen in der Kirche wurde wegen Terrorvorwürfen angeklagt. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. Seine beiden Opfer wurden inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen.

Bischof Emmanuel feierte am Sonntag seine erste Messe seit dem Angriff in der Kirche Christ the Good Shepherd. Er trug eine Augenklappe, die seine Wunde verdeckte. »Dieser junge Mann, der diese Tat vor fast zwei Wochen begangen hat, ich sage dir, mein Lieber, du bist mein Sohn und du wirst immer mein Sohn sein«, sagte der 53-jährige Geistliche. »Ich werde immer für dich beten. Ich werde dir immer nur das Beste wünschen.« ap

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

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