Sanaa

Im Jemen leben nur noch sechs Juden

Juden im Jemen (2009) Foto: imago/JOKER

Dreizehn Juden haben vor kurzem den Jemen verlassen. Laut »Times of Israel« zählt die jüdische Gemeinschaft mittlerweile nur noch sechs zumeist betagte Mitglieder, anderen Berichten zufolge sind es nur noch vier. Seit Jahren tobt in dem Land im Süden der arabischen Halbinsel ein blutiger Bürgerkrieg.

GEFÄNGNIS Schon vor mehr als 2500 Jahren gab es eine große jüdische Gemeinschaft im Jemen. Nach der Gründung des Staates Israel 1948 wanderten aber die meisten der rund 50.000 jemenitischen Juden dorthin aus. Nur ganz wenige blieben und trotzten dem zunehmend von Judenhass geprägten Klima.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Einer der sechs noch verbleibenden Juden, Levi Salem Musa Marhabi, sitzt seit einigen Jahren im Gefängnis. Diplomatische Bemühungen, seine Freilassung zu erwirken, sind bislang erfolglos verlaufen. Marhabi wurde 2016 von den islamistischen Houthis festgenommen, weil er angeblich den Schmuggel einer alte Torarolle sowie die Alija von 17 jemenitischen Juden organisiert haben soll.

Die Vereinigten Staaten haben Marhabis Inhaftierung verurteilt; der damalige Außenminister Mike Pompeo warnte im vergangenen Jahr, dass sich der Gesundheitszustand des Gefangenen verschlechtert habe.

EMIRATE Laut »Asharq al-Awsat« verließen die 13 Juden den Jemen nicht freiwillig, sondern als Gegenleistung für die baldige Freilassung Marhabis. »Sie haben uns vor die Wahl gestellt, entweder inmitten all der Schikanen zu bleiben und Salem als Gefangenen zu behalten oder zu gehen, damit er frei kommt«, zitierte die Zeitung eines der ausgereisten Familienmitglieder. »Wir haben lange die Verlockungen zurückgewiesen und uns geweigert, unser Heimatland zu verlassen, aber heute sind wir dazu gezwungen«, fügte er an.

Seit dem Friedensschluss der Vereinigten Arabischen Emirate mit Israel sind darüber hinaus mehrere jüdische Familien aus dem Jemen in den Staat am Persischen Golf ausgereist, berichtete die Zeitung weiter. Die 13 seien aber nach Kairo gegangen, weil sie dort Familienangehörige hätten, hieß es. Ob sie dort bleiben werden oder nach Israel weiterreisen, wurde zunächst nicht bekannt. mth

Lesen Sie mehr dazu in der nächsten Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  17.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal: Arte-Doku beleuchtet 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth neu

Das einstige Entsetzen über »pornografisch-blasphemische« Gedanken in »Portnoys Beschwerden« ist modernen Befindlichkeiten gewichen. Ein neuer Dokumentarfilm schaut nun genauer hin

von Friederike Ostermeyer  17.11.2025

Mexiko

Antisemitisches Graffiti gegen Claudia Sheinbaum sorgt für Empörung

Die Worte »puta judía« wurden auf Gebäude des Obersten Gerichtshofs geschmiert. Die jüdische Gemeinschaft des lateinamerikanischen Landes verurteilt den sich immer wieder äußernden Judenhass

 17.11.2025

USA

6500 Rabbiner auf einem Foto

»Kinus Hashluchim«: Das jährliche Treffen der weltweiten Gesandten von Chabad Lubawitsch endete am Sonntag in New York

 17.11.2025

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025