Schweden

Ideen gegen den Hass

Im Zentrum von Malmö: Synagoge am Betaniaplan Foto: Tobias Kühn

Im Vorfeld einer globalen Konferenz zum Gedenken an den Holocaust und zur Bekämpfung des Antisemitismus haben sich am Dienstag Schwedens Premierminister Stefan Löfven, die Spitze der jüdischen Gemeinde des Landes sowie der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WCJ), Ronald S. Lauder, in der Synagoge von Malmö getroffen.

Medienberichten zufolge tauschten sie sich über die Geschichte der Juden Schwedens und die nächsten Schritte im Kampf gegen den wachsenden Antisemitismus in Schweden und weltweit aus.

Virus WJC-Chef Lauder sagte: »Ich habe in meinem Leben mit zu vielen Opfern von Antisemitismus gesprochen und war selbst auch schon dessen Ziel. Ich habe gesehen, wie Menschen ihr Leben verloren … nur weil sie zufällig Juden waren.« Es gebe noch so viel zu tun, betonte er. »Ich bin nicht naiv – mir ist klar, dass der Hass auf Juden, den es seit 2000 Jahren gibt, nie ganz verschwinden wird. Aber wir können alles in unserer Macht Stehende tun, um die Ausbreitung dieses Virus zu verhindern.«

Lauder lobte die schwedische Regierung, »dass sie erste Schritte unternommen hat« und der jüdischen Gemeinde »beim Schutz ihrer Synagogen, ihrer Schule und ihrer Menschen hilft«. Weiter sagte Lauder: »Mir ist bewusst, dass mit dem palästinensischen Volk eine gerechte und vernünftige Lösung gefunden werden muss. Ich verfolge seit Jahren eine Zweistaatenlösung und habe diese Idee nie aufgegeben. Nur zwei Staaten für zwei Menschen können diesen langen Konflikt endlich zu einem gerechten Ende führen.«

Ende März 2022 übernimmt Schweden die Präsidentschaft der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).

Das internationale Forum, an dem führende Politiker aus rund 50 Ländern teilnehmen, konzentriert sich am Donnerstag darauf, konkrete Schritte zur Bekämpfung von Antisemitismus und anderen Formen des Hasses zu identifizieren und umzusetzen und die Bildung und Erinnerung an den Holocaust zu fördern.

Schulen In Malmö kommt es seit etlichen Jahren an Schulen immer wieder zu antisemitischen Vorfällen, die auch international Aufmerksamkeit erregten. Schwedens führende Politiker haben zugesagt, Ressourcen für Initiativen bereitzustellen, die die Demokratie in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen stärken.

Ende März 2022 übernimmt Schweden die Präsidentschaft der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA). Bis Ende Juli 2022 möchte Stockholm das Schwedische Holocaust-Museum eröffnen. ja

New York

Rekordpreis für »Bildnis Elisabeth Lederer« bei Auktion

Bei den New Yorker Herbstauktion ist wieder ein Rekord gepurzelt: Ein Klimt-Gemälde wird zum zweitteuersten je versteigerten Kunstwerk – und auch ein goldenes Klo wird für einen hohen Preis verkauft

von Christina Horsten  19.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  18.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  18.11.2025

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  18.11.2025

Mexiko

Antisemitisches Graffiti gegen Claudia Sheinbaum sorgt für Empörung

Die Worte »puta judía« wurden auf Gebäude des Obersten Gerichtshofs geschmiert. Die jüdische Gemeinschaft des lateinamerikanischen Landes verurteilt den sich immer wieder äußernden Judenhass

 17.11.2025

USA

6500 Rabbiner auf einem Foto

»Kinus Hashluchim«: Das jährliche Treffen der weltweiten Gesandten von Chabad Lubawitsch endete am Sonntag in New York

 17.11.2025

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025