Wien

»Geschockt. Entsetzt. Bestürzt«

Foto: imago

Die am Wiener Projekt »Campus der Religionen« beteiligten Religionsgemeinschaften haben einen antisemitischen Vandalismusakt im österreichischen Asparn verurteilt. Am Wochenende hatten drei Männer dort die Fahne der Jüdischen Gemeinde heruntergerissen und dies auf einem Tiktok-Video verbreitet. Ermittlungen gegen die drei unbekannten Täter laufen.

»Wenn eine Religion unter uns angegriffen wird, sind alle angegriffen«, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme (Dienstag) der acht Religionsgemeinschaften auf der Website des »Campus der Religionen« zu dem Vorfall. Man verurteile »jede Form von Antisemitismus - in Wort oder symbolisch gesetzter Tat« und trete füreinander ein.

»Geschockt, entsetzt und bestürzt« reagierte auch der Baudirektor der Erzdiözese Wien und Vorsitzende des Vereins »Campus der Religionen«, Harald Gnilsen. »Alle Religionsgemeinschaften verurteilen diese Aktion aufs Schärfste«, so Gnilsen gegenüber der Zeitung »Kurier«. »Wir entwickeln hier ein Friedensprojekt, da bestürzt uns dieser Übergriff.«

Die Entwicklung des Projekts in der Seestadt Asparn sei bisher sehr bereichernd, vor allem durch die Vielfalt der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften. »Wir halten zusammen. Wir spüren auch, dass wir unterschiedlichen Religionsgemeinschaften durch dieses Projekt schon sehr zusammengewachsen sind. Wir lassen uns nicht kleinkriegen.« Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig meldete sich via Twitter zu Wort und unterstrich: »Der Vandalismusakt ist nicht tolerierbar.«

Das »Social Media Team« der Polizei Wien war auf das Tat-Video gestoßen. Die zuständige Polizeiinspektion wurde informiert und nahm Ermittlungen gegen drei unbekannte Täter wegen des Verdachts der Herabwürdigung religiöser Lehren und Sachbeschädigung auf. kna

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  05.11.2025 Aktualisiert

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025

Spanien

Francos Erbe

Das Land, das den Sefardim einst ihren Namen gab, verlangt seinen Juden heute einiges ab

von Valentin Suckut  03.11.2025