Niederlande

Geschirrhersteller nimmt Schale mit lächelnder Anne Frank aus Verkauf

Anne Frank (1929–1945) Foto: dpa

Niederlande

Geschirrhersteller nimmt Schale mit lächelnder Anne Frank aus Verkauf

Die Serie »Holländischer Ruhm« habe positive Erinnerungen an niederländische Szenen und Helden wecken sollen

 05.12.2022 19:02 Uhr

Ein Geschirrhersteller in den Niederlanden hat eine Schale mit dem Bild einer lächelnden Anne Frank nach Protesten aus dem Verkauf genommen. Die Serie »Holländischer Ruhm«, zu der die Schale gehöre, habe positive Erinnerungen an niederländische Szenen und Helden wecken sollen, teilte die Firma Blond Amsterdam am Montag mit.

Leider sei dieses Gefühl nicht bei allen so angekommen. »Wir finden das sehr ärgerlich und sind schockiert.« Auf der Schale war die lächelnde Anne Frank mit ihrem Tagebuch in der Hand neben einer Windmühle, Schlittschuhen und niederländischem Pudding abgebildet.

Auf der Schale war die lächelnde Anne Frank mit ihrem Tagebuch in der Hand neben einer Windmühle, Schlittschuhen und niederländischem Pudding abgebildet.

»Ein fröhliches Bild von Anne Frank auf einer Kaffeetasse mit dem Thema ›Holländischer Ruhm‹ ist in der Tat sehr unpassend«, reagierte das Informations- und Dokumentationszentrum Israel (CIDI) in den Niederlanden. »Das ist nicht der Kontext, in dem man sich an sie erinnern sollte. Und leider war ihr Schicksal nicht gerade ein Beispiel für ›Holländischen Ruhm‹.« Die Schale solle besser aus dem Handel genommen werden.

kritik In sozialen Medien hatte es massive Kritik gehagelt. »Anne Frank auf kitschigem Geschirr«, schrieb eine Nutzerin, »es ist wirklich wahr.« Sie ergänzte, dass die Familie Frank 1939 die niederländische Staatsbürgerschaft beantragt, aber nicht erhalten habe. »Die Geschichte von Anne Frank ist eine tragische Geschichte, die nichts mit «holländischem Ruhm» zu tun hat«, schrieb eine weitere Nutzerin.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Anne Frank (1929–1945) lebte zwei Jahre lang mit ihrer Familie und vier anderen Juden in einem Hinterhaus in Amsterdam im Versteck vor den deutschen Nationalsozialisten. Dort schrieb sie ihr heute weltberühmtes Tagebuch. 1944 wurde das Versteck verraten und die Bewohner wurden in Konzentrationslager deportiert. Nur Franks Vater Otto überlebte. dpa

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025