Fast zehn Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf eine jüdische Schule in Toulouse haben in Paris zahlreiche Menschen ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt. Am Sonntagnachmittag versammelten sie sich zu einem Gedenkmarsch am Pariser Place de la République.
Am 19. März 2012 hatte der Islamist Mohamed Merah vor einer Schule in Toulouse drei Kinder und einen Lehrer erschossen. Tage zuvor hatte er drei Soldaten umgebracht. Polizisten erschossen den islamistischen Attentäter nach einer aufsehenerregenden Belagerung seiner Wohnung. Vor seinem Tod erklärte der 23-Jährige, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.
ÜBERGRIFFE Nach wie vor sind antisemitische Übergriffe in Frankreich ein Problem. 2020 wurden in Frankreich 339 antisemitische Verstöße gemeldet. Ein regionaler Schwerpunkt ist dabei die Hauptstadtregion Île-de-France.
Offiziellen Angaben zufolge ist die jüdische Gemeinschaft dabei besonders stark von Angriffen auf Menschen betroffen. Sie machten 2020 mehr als die Hälfte aller Fälle aus. Im Vergleich zum Jahr davor registrierten die Behörden zudem, dass es mehr tätliche Angriffe und nicht nur Bedrohungen gegeben habe. Die bisher veröffentlichten Daten des Innenministeriums für 2021 weisen antisemitische Straftaten unter »rassistischen, xenophoben und antireligiösen« nicht einzeln aus. dpa