Hessischer Friedenspreis

Friedensaktivistin Vivian Silver posthum geehrt

Vivian Silver wurde nach dem 7. Oktober als Geisel im Gazastreifen vermutet. Später fand man ihre Überreste in ihrem zerstörten Haus Foto: picture alliance / newscom

Hessischer Friedenspreis

Friedensaktivistin Vivian Silver posthum geehrt

»Optimismus und Tatkraft und die ausgestreckte Hand zur anderen Seite - damit hat Vivian Silver die Welt um sich herum über Jahrzehnte besser gemacht«, sagte Steffen Seibert

 01.07.2024 17:40 Uhr

Der Hessische Friedenspreis 2023 der Albert Osswald-Stiftung ist posthum an die kanadisch-israelische Friedensaktivistin Vivian Silver verliehen worden. Sie habe sich mehr als ein halbes Jahrhundert lang für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern eingesetzt, sagte die hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) am Montag in Wiesbaden.

Stellvertretend für Vivian Silver nahm ihr Sohn Yonatan Zeigen den Preis entgegen. Seine Mutter war am 7. Oktober vergangenen Jahres im Alter von 74 Jahren beim Terrorangriff der Hamas auf Israel ermordet worden.

Die 1949 im kanadischen Winnipeg geborene Silver war 1974 mit ihrer Familie nach Israel gezogen. Dort engagierte sie sich für die Gleichstellung der Geschlechter in der Kibbuzim-Bewegung und für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern. Silver lebte im Kibbuz Be’eri nahe der Grenze zu Gaza, einem der ersten Ziele des Überfalls der Terroristen der Hamas.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, würdigte Vivian Silver als »Hoffnungsanker«. »Optimismus und Tatkraft und die ausgestreckte Hand zur anderen Seite - damit hat Vivian Silver die Welt um sich herum über Jahrzehnte besser gemacht«, sagte er in seiner Laudatio.

Silver hat nach den Worten des Vorsitzenden des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis, Karl Starzacher, »ihr gesamtes Leben dem Streben nach Frieden im Nahen Osten sowie dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit und für Frauenrechte« gewidmet. Ihre zahlreichen Initiativen und ihr beeindruckendes Engagement zeugten »von ihrer tiefen Hingabe zu einem friedlichen Miteinander und zur interkulturellen Verständigung« zwischen Juden und Palästinensern.

Auch wenn er posthum verliehen wurde, sei der Preis nicht nur für die Vergangenheit relevant, sagte Yonatan Zeigen: »Vielmehr würdigt und bestätigt er die lebenslange Friedensarbeit meiner Mutter.« Sie sei einzigartig gewesen, aber nie allein in ihrem Wirken. epd

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025