Jom Haschoa

»Finsternis dieses neuen Krieges«

Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Marian Turski Foto: Gesellschaft Jüdisches Historisches Institut

Das Internationale Auschwitz Komitee hat anlässlich des Holocaust Gedenktags Jom Haschoa Kreml-Chef Wladimir Putin zu einem sofortigen Ende des Angriffskriegs in der Ukraine aufgefordert.

»Im Schatten und im Zorn über einen neu entfesselten Krieg und der verbrecherischen Vernichtung von Menschenleben« gedenken heute weltweit Überlebende des Holocaust ihrer Familien, die in deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet wurden, erklärte der Exekutiv Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Donnerstag in Berlin.

gebete »Ihre Gedanken und Gebete gehen heute auch zu den Überlebenden des Holocaust in der Ukraine, in Belarus und in Russland, die in die Finsternis dieses neuen Krieges geworfen sind, unter den Bomben leiden oder als Kronzeugen für den verbrecherischen Angriff missbraucht werden«, sagte Heubner. Gerade an diesem Gedenkttag forderten die Überlebenden des Holocaust sofortigen Frieden für die Ukraine.

Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Marian Turski, sprach in Warschau von »düsteren Zeiten«. Zugleich zeigte er sich erleichtert, dass bei den Wahlen in Frankreich und Slowenien rechtsextreme Kandidatinnen und Kandidaten von der Mehrheit der Wähler zurückgewiesen worden seien.

»Angesichts des Krieges in der Ukraine und der in vielen Ländern immer stärker zunehmenden rassistischen Aggression gegen Minderheiten sowie des vielschichtigen Anwachsens des Antisemitismus brauchen wir gerade jetzt Europa als Projekt der Hoffnung und der Sicherheit, dass diesen Tendenzen gemeinsam entgegengetreten wird«, so der polnische Auschwitz-Überlebende. »Die Völker der Welt tun gut daran, unsere Erinnerungen und Warnungen als realistische Beschreibungen des Menschenmöglichen zu bewahren«, betonte Turski. kna/ja

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Zur Wahl stellen sich Noëmi van Gelder sowie Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein für ein Co-Präsidium. Ein Gespräch über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  27.11.2025

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 27.11.2025

Schweiz

Antisemitismus auch in der queeren Szene benennen

Viele Jüdinnen und Juden fühlen sich teils unsicher, wenn in der queeren Szene über Israel gesprochen wird. Der Verein Keschet will das ändern

von Nicole Dreyfus  27.11.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

Meinung

Ausmalen gegen die Realität

Kinderbücher sollten nicht dazu instrumentalisiert werden, Kinder niederschwellig zu prägen

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.11.2025

USA

Personifizierter Hass

Menschen wie Nick Fuentes waren lange ein Nischenphänomen. Nun drängen sie in den Mainstream - und sind gefährlicher denn je

von Sophie Albers Ben Chamo  26.11.2025

Meinung

Die polnische Krankheit

Der Streit um einen Tweet der israelischen Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem zeigt, dass Polen noch immer unfähig ist, sich ehrlich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen

von Jan Grabowski  26.11.2025

USA

Ein Stadtneurotiker wird 90

Woody Allen steht als Autor, Regisseur und Schauspieler für einzigartige Filme. Doch bis heute überschatten Missbrauchsvorwürfe sein Lebenswerk

von Barbara Schweizerhof, Sophie Albers Ben Chamo  26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025