USA

»Er beleidigt Millionen Amerikaner«

Senator Bernie Sanders bei einerr Rede in der Universität von Houston am 23. Februar 2020 Foto: imago

Eine Gruppe von 347 Reform-, konservativen und orthodoxen Rabbinern hat einen offenen Brief an den demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders geschrieben. Darin kritisieren sie dessen Angriff gegen das American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) und loben die amerikanische Pro-Israel-Lobbyorganisation dafür, dass sie die Beziehungen zwischen den USA und Israel fördere.

»Die Mission von AIPAC liegt uns und unseren Gemeindemitgliedern sehr am Herzen«, schrieben die Rabbiner. »AIPAC ist eines der letzten verbleibenden Mittel in der amerikanischen Politik, das proaktiv versucht, Amerikaner aus dem gesamten politischen Spektrum zusammenzubringen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.« Die AIPAC-Jahreskonferenz sei möglicherweise die größte politische Versammlung von Demokraten und Republikanern im ganzen Land, so die Rabbiner.

Einladung Traditionell lädt AIPAC in einem Präsidentschaftswahljahr alle führenden Kandidaten jeder Partei ein, vor den Tausenden von Konferenzteilnehmern über das amerikanisch-israelische Verhältnis zu sprechen.

Bernie Sanders hatte vor einigen Tagen, nach seinem Sieg bei den Vorwahlen im Bundesstaat Nevada, erklärt, dass er an der Konferenz Anfang nächster Woche nicht teilnehmen wird. Er begründete seine Entscheidung damit, dass AIPAC führenden Repräsentanten aus Israel und den USA eine Bühne für ihren »Fanatismus« böte, um die Palästinenser herabzusetzen.

»Das israelische Volk hat das Recht, in Frieden und Sicherheit zu leben. Das palästinensische Volk auch«, twitterte Sanders. »Als Präsident werde ich die Rechte sowohl der Israelis als auch der Palästinenser unterstützen und alles tun, um Frieden und Sicherheit in die Region zu bringen.«

statement AIPAC reagierte mit scharfer Kritik: »Senator Sanders hat noch nie an unserer Konferenz teilgenommen«, sagte AIPAC-Sprecher Marshall Wittmann der »Times of Israel«. Mit seinem »abscheulichen Angriff auf dieses parteiübergreifende politische Ereignis in den USA beleidigt er seine eigenen Kollegen und die Millionen Amerikaner, die mit Israel zusammenstehen«.

Als einziger demokratischer US-Präsidentschaftsbewerber wird Michael Bloomberg, Bernie Sanders’ Konkurrent und früherer Bürgermeister von New York, bei der Jahreskonferenz von AIPAC sprechen. ja

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

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